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waren ihm nicht fast drei Monate seines Lebens gestohlen worden? Hatte seine Familie nicht eben so lange ohne ihren Ernährer bleiben und darum darben müssen? War Fingerling nicht wie ein schwerer Verbrecher und von Wachen begleitet aus der Residenz den weiten Weg nach Öderan geschafft worden, wo jedes Kind ihn kannte und ihn nun für einen Dieb halten musste? Wie viel hatte er auf seinen ehrlichen Namen gehalten! Wer mochte an Fingerlings Schuldlosigkeit glauben, da man ihn bloß wegen Mangels an weiterem Verdacht freigegeben und unter polizeiliche Aufsicht gestellt hatte? Die Ehre ist wohl schnell verloren, doch schwer wieder zu erlangen.

            „Vater!“ Sagte Gottlob, welcher in Fingerlings Abwesenheit den Haderlump vertreten hatte und mit dem Schiebebocke das Land durchstrichen war, „bringt Ihr denn Euern Handwagen nicht mit? Wo habt Ihr ihn gelassen?“

            Traurig versetzte Fingerling: „Den Wagen? Ihn haben die Gerichte für die aufgelaufenen Kosten inne behalten.“

            „Und das Geld, welches Ihr von dem Dresdener Papiermüller bekommen habt?“ fuhr Gottlob mit bangem Fragen fort.

            Der Haderlump wendete seine leeren Taschen um und erwiderte gepresst: „Auch fort - für die Kosten.“

            Da blickten alle mit zornigen oder wehmütigen Mienen auf die schuldbeladene Sibylle hin, welche scheu ihr Auge zu Boden schlug und dann bitterlich zu weinen anfing. Ach, sie hatte während ihres Oheims Gefangenschaft

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