unterbrochen wurde. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich plötzlich das Gerücht, dass man in der abgelegenen Wohnung des Bärenwärters unvermutet Haussuchung gehalten und dabei unter anderen verdächtigen Gegenständen ein Weib eingesperrt gefunden habe, das von seinem Hüter auf eine ganz unverantwortliche Weise verwahrlost worden und mutmaßlich dessen leibliche Mutter sei. Niemand, weder im Schlosse, noch im Stadtchen, hatte von deren Vorhandensein eine Kenntnis gehabt, und jedenfalls war dasselbe von dem Bärenwärter, in Folge irgend eines Verbrechens, verheimlicht worden. Die Veranlassung zu dieser Haussuchung konnte sich zunächst nur der Herr Pfarrer von Schellenberg erklären, welcher damals, da es darauf ankam, Fingerlings bisher geführten musterhaften Lebenswandel zu bezeugen und ihn dadurch seiner unverdienten Haft zu entziehen, dessen Eröffnung über den angeblichen Haferdiebstahl des Bärenwärters dem königlichen Justizamte mitgeteilt hatte. Möglich, dass im Laufe der weiteren Nachforschung
noch andere Verdachtsgründe gegen den Bärenwärter aufgetaucht waren.
In den mit ihm angestellten Verhören leugnete Noack jedoch alles, - leugnete, den erwähnten Haferdiebstahl begangen, die bei ihm vorgefundenen Gegenstände auf unrechtsmäßige Weise erworben und seine Mutter misshandelt zu haben. Von Letzterer gab er vor, dass sie selbst in Folge ihrer Geistesverwirrung in den jetzigen kläglichen Zustand geraten und jene auch die Ursache sei, dass er seine Mutter habe einsperren und dem
öffentlichen Verkehre entziehen müssen.
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