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dicken Fries seines Rockärmels, worauf etwas Ruhe und dann eine noch größere Abspannung eintrat, die sich auf dem erblassten Antlitze des Bärenwärters durch eine tiefe Niedergeschlagenheit kund gab. Der sonst so starke Mann taumelte und vermochte kaum sich auf den Füßen zu erhalten.

            Ein derartiger Zustand konnte kein erkünstelter sein. Dies erkannte der Amtmann, dies fühlten die Anwesenden. Nach einer längeren, stummen Pause, in welcher man nur durch betroffene Blicke zu einander sprach, hob der Amtmann mit völlig veränderter, von Teilnahme bewegter Stimme zu dem Bärenwärter an: „Ihr könnt nun gehen, wenn Ihr Euch stark genug dazu fühlt.“ Hierauf wendete sich der Amtmann in leise gesprochenen Worten an den Amtsfron und den anwesenden Beiwächter, um ihnen den Umständen angemessene Befehle zu erteilen.

            Noack raffte sich indessen auf und wankte aus der Gerichtsstube. Der Amtsfron samt dessen Beiwächter hatten sich mit ihren Stöcken bewaffnet, welche in den damaligen Zeiten weit länger als jetzt zugeschnitten waren. Ersterer schritt dem Gefangenen voraus, der Zweite demselben hinterdrein. Beide hielten jedoch gleiche Entfernung von ihm und vermieden geflissentlich jede Berührung mit ihm, weshalb auch der Amtsfron sein Gesicht rückwärts und forschend auf den Gefangenen gerichtet hielt.

            Nach des Bärenwärters Entfernung sprach der Amtmann mit feierlich gehobener Stimme zu den Anlesenden: „Ein höherer Richter denn ich scheint hier

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