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geblieben nebst der Gustel indem sie das Wiegekind einer Nachbarin, welche heute, nach ihren gehaltenen Wochen, ihren ersten Kirch- und Ausgang hielt, zu behüten und zu pflegen übernommen hatte.

            Auch des Haderlumps Herz war heute weicher gestimmt und weiter aufgegangen als seit langer Zeit. Deshalb fiel der Same des göttlichen Wortes, den der Herr Pfarrer mit lang geübter Hand ausstreute, um so fruchtbringender auf den empfänglich gemachten Boden. Seine Predigt behandelte das Gleichnis von dem Acker und dem, zwischen dem Weizen aufgeschossenen Unkraute. Er zeigte seinen Zuhörern, wie schon zu Jesu Zeiten viele böse Menschen, als das Unkraut, unter den guten, als dem Weizen, gelebt hätten, ohne dass durch der Ersteren Vertilgung der göttlichen Gerechtigkeit scheinbar genug getan worden wäre. Also sei es auch noch jetzt und wohl in einem stärkeren Maße denn damals. Aber sie sollten sich dadurch nicht irren lassen. Denn wenn die Schnitter kämen, - der Tod mit seiner Sense - so würde das Unkraut in Bündel gebunden und verbrannt, der gute Same aber in die Scheune gesammelt. Jenes Feuer sei das höllische, die Scheune dagegen der Himmel mit seinen herrlichen Freuden. Gegen dieselben seien alle Leiden dieser Zeit für nichts zu erachten. Zuweilen offenbare sich Gottes Gerechtigkeit schon hier in einer erschütternden Weise, wie man an dem Bärenwärter habe ersehen können. Meistens aber gebe der Herr erst nach dem Tode einem Jeden nach seinen Werken, wie uns Christus durch das Gleichnis von dem reichen

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