nach. Doch der Mensch
versuche die Götter nicht - wie die alten Heiden zu sagen pflegten.
Wohl war Fingerling als einer der tüchtigsten Schnellläufer im Städtchen bekannt, wohl bezeugten dies seine ersten Sprünge, hinter welchen der Bär weit zurückblieb. Allein plötzlich knickte der Haderlump zusammen, und von da an vermochte er hinkend nur und langsam seine Flucht fortzusetzen. Es begegnet uns zuweilen, dass wir im raschen Laufe einen jähen Stich am Fußknöchel erhalten, welcher gewaltig schmerzt und den Fuß augenblicklich lähmt. Also mochte es auch dem armen Haderlump ergangen sein, den der Bär schon in der nächsten Minute ereilt und auf das Straßenpflaster hingeworfen hatte. In des Unglücklichen Schenkel, Rücken, Hals und Haupt bohrte das wütende Tier seine langen Zähne, schlug es seine scharfen Krallen ein. Der Volkshaufen stand erstarrt, das Antlitz erblasst, das Haar emporgesträubt, das Auge hervorgequollen. Niemand erhob den Arm oder den Fuß, dem Haderlump beizuspringen. Dessen herzzerreißendes Wehgeschrei durchschnitt die Lüfte - bald ging es in ein dumpfes Todesröcheln über. Da zerstob der Haufen erschrocken nach allen Seiten hin, den Zerfleischten seinem blutigen Schicksale überlassend. Fingerling ward das Opfer für alle, die unter
seinen Qualen Zeit bekamen, ihr Leben in Sicherheit zu bringen.
Fingerling lag jetzt regungslos da. Sein Mund war verstummt und der Bär, nach weiterer Beute lechzend, davon und durch die menschenleeren Gassen gerannt. Doch nicht lange währte es, so
öffneten sich
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