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ein wachsender Frost die Zähne Sibyllens gegen einander klappern und trieb sie hinaus in das Freie.

            Die vier Flügel der Augustusburg mit eben so vielen Höfen wurden damals das Linden-, Sommer-, Hasen- und Küchenhaus genannt, welche insgesamt vier Stockwerk Höhe haben, von denen die zwei untersten gewölbt sind. Der Zufall wollte es, dass die ein Obdach suchende Sibylle die Tür zum Hasenhause unverschlossen fand. War die Kleine doch jetzt selbst ein furchtsamer Hase, dem sein böses Gewissen schlimmer zusetzte denn schießlustige Jäger und beutegierige Hunde. Sibylle erschrak vor ihren eigenen Tritten, so leise sie auch ihre Füße niedersetzte, als sie lange Reihen von Zimmern durchwanderte und doch in keinem derselben sich gesichert glaubte. Der Vollmond schien klar durch die Fenster herein, hier grell erleuchtend, dort lange dunkle Schatten werfend. Sibyllens furchtsam umherirrender Blick fiel in einem Zimmer auf goldblinkende Bilderrahmen, aus welchen gemalte Menschen finster, wohl gar drohend auf die Sünderin herniederschauten und sie von dannen scheuchten. In einem andern Zimmer erschreckte sie das Picken der Totenuhr, für welche sie fälschlich das Nagen des Holzwurms hielt. Und so fand sich in jedem Gemache etwas, das ihr bange Furcht einflößte und die Ruhe versagte, deren sie doch so dringend bedurfte.

            Nach einiger Zeit vernahm Sibylle ein Geräusch im Schlosshofe. Der Schlosshauptmann war heimgekehrt. In dem Schlossflügel gegenüber ward es hell. Sibylle erblickte eine lange, weiß gekleidete Gestalt, welche

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