Drittes
Kapitel.
Der Hadersammler, auch Haderlump geheißen.
Fingerling, der Haderlump, war mit seinem Schiebebocke, vor welchen er seinen pechschwarzen Hund Phylax gespannt hatte, in der Stadt Öderan angelangt. Obschon er dorthin bergein gefahren war, so sah er dennoch ganz dunkelrot im Antlitz aus und schwitzte wie Gurkensalat, wenn man Essig auf denselben gießt. Seine Ärmeljacke hatte er oben auf den Schiebebock gelegt und sein Halstuch weit gelockert, sodass man den Puls an der Halsader schlagen sehen konnte. Phylax schwitzte, wie alle Hunde, nicht; dafür aber streckte er seine zitternde Zunge weit aus dem Maule heraus, als wolle sie gleichsam die kühlende Lust so viel als möglich in sich saugen. Fingerling hatte auf dem Marktplatze seinen Schiebebock niedergesetzt, sein Hund aber sich sofort vor jenem niedergelegt. Während Phylax äschernd atmete, blickte er mit seinem großen, feuchten Auge auf seinen Herrn, welcher mit seinem Taschentuche sich die Schweißtropfen vom Gesichte abtrocknete. Dann ließ sich Fingerling auf seinen Schiebebock nieder, wo einige mit Lumpen gefüllte Säcke ihm einen
weichen Sitz darboten.
Ist dir auch heiß, mein Phylax?
hob er zum Hunde an, welcher jetzt freundlich mit dem Schwanze
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