zwei Gebinden Zwirns von verschiedener Stärke. Zum Dritten schob er jedem Mägdlein einen silberblitzenden, jedoch nur aus Zinn gefertigten Ring, welcher in der Mitte einen rosenroten Stein umschloss, an den Goldfinger, bei welcher Ringschieberei eine plötzliche Verklärung mit den jugendlichen Gesichtern vorging. Die Kleinen blieben stumm, blickten sich aber gegenseitig mit desto innigerem Entzücken an. Dann machten beide einen langen Hals und versenkten sich in die Betrachtung des Ladeninhalts, welcher allerdings der kindlichen Wissbegierde wert war. Sie übersahen die Bandstücke, Zwirnzaspeln, Schnürsenkel und ähnliche Weiberbedürfnisse und ließen dagegen ihre Blicke lediglich auf denjenigen Kostbarkeiten haften, welche über kleine, runde Hölzer gestreift waren und in Finger- und Ohrringen mit roten, gelben, grünen und blauen Glassteinchen
bestanden.
Mit stiller Genugtuung sah Fingerling auf die Kinder hin. Dabei zog er aus seinem Busen einen kleinen Lederbeutel hervor, welcher an einem Bindfaden vom Halse herabhing und offenbar wiederholt auf die Hitze getrunken hatte, weil er gänzlich zusammengeschrumpft war und an der Auszehrung litt. Es bedurfte einiger Zeit, bevor der Beutel Fingerlings Fingern die Einfahrt in sich verstattete, und überdies schienen jene in eine dürre Stätte zu geraten, da sie auf mehrmaliges Greifen nur rote Kupfermünze an das Tageslicht förderten. Endlich hatten sich doch noch zwei kurfürstlich sächsische Sechser herausfischen lassen, welche der Hadersammler
in die Hand des älteren
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