alleweile, so heilt dein Knochen gar bald wieder zusammen und wird fester denn zuvor. Aber wie ist
es nur zugegangen, dass du den Hoppas in den Bärenfang machtest?
Bei dieser Frage überzog Sibyllens erblasstes Gesicht eine dunkle Röte, welche den Augen derer, die sie
erblickten, als ein Zeichen der Schuld erschien.
Ja, wie kam es? Fragten die Eltern
mit einem Munde.
Ich stand an der Mauer, erzählte Sibylle stockend, und hatte Gustel auf meinem Arme, weil sie gern den Bären sehen wollte. Über mich weg sah Einnehmers August. Auf einmal drängte er mich so heftig von hinten, dass ich vorn überfiel und gewiss in den Fang gestürzt wäre, wenn ich mich nicht an die Mauer festgeklammert hätte. Wie Gustel von meinem Arme herunter gekommen ist, wusste ich selbst nicht. Ich war ja auf den
Tod erschrocken.
Ach, und mein armes Kind saß unten in dem Bärenfange, sagte Frau Fingerling, wie - wie ein schwaches Vögelein, vor dessen Neste ein starker Habicht lauert. Was dachtest du nur, meine
Gustel?
Ich fürchtete mich, versetzte das
Kind, und versuchte zu lächeln, weil die Leute oben so sehr schrieen.
Herr Petz muss ein Kinderfreund sein, sprach der Wundarzt, ich wette, dass er mit mir kein Federlesens gemacht hätte, wenn ich ihm so unverhofft vor die Füße gepurzelt wäre. Doch,
horch! Heult er nicht eben?
Wirklich drang der langgehaltene,
traurige Ton eines Tiergeheuls durch die Luft daher.
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