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genug, um uns heute des Sonnenscheins freuen zu können?“

            „Wie steht's mit der Gustel?“ Fragte daheim Fingerling seinen Neffen, „hat sie gefolgt und ruhig gelegen? War der Herr Doktor da?“

            „Ja!“ Antwortete Gustel für Gottlob, „er hat mir auch eine Zuckertüte mitgebracht.“ Triumphierend zeigte dabei die Kleine die empfangene Gabe vor.

            „So hat der wackere Herr Beier doch noch Wort gehalten,“ sprach Fingerling dankbar. „Es gibt mehr gute denn böse Menschen in der Welt, behaupte ich. Doch, Gustel, hast du schon viel aus deiner Zuckertüte gegessen?“

            „Noch gar nichts,“ versetzte diese.

            „Das ist schön von dir,“ lobte sie der Vater. „Ich will dir zuteilen, wie viel du alle Tage von diesen Rosinen, Mandeln und Zuckerstengeln verzehren darfst, auf dass du dir nicht den Magen verdirbst. Gib mir deine Zuckertüte her, auf dass ich sie dir aufhebe.“

            Bei dieser Gelegenheit bemerkte der Haderlump, wie Sibyllens Augen voll heißer Sehnsucht auf die Tüte gerichtet waren. Sie funkelten so begierig, dass Fingerling wieder Arges von dem Mädchen denken musste und er daher mit sich zu Rate ging, was er wohl hier zu tun habe. Nach kurzem Besinnen zählte er zwei gleiche Gaben aus der Tüte ab, von welcher er die eine seiner Tochter, die andere Sibylle hinreichte. „ Nicht wahr, Gustel,“ sprach er dabei, „wir müssen Sibylle auch etwas von deiner Zuckertüte geben, damit ihr nicht der Wuchs vergeht?“

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