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gnädigen Herrn Schlosshauptmann meinen untertänigen Respekt und ich würde ihm sogleich zu Diensten stehen. Euch aber will ich selbst das Geleite geben, und dabei sollt Ihr Euch überzeugen, dass mein Phylax fromm wie ein Lamm ist.“

            Als ein solches zeigte sich derselbe jedoch nicht ganz, da die zwei Männer vor das Haus traten. Zwar kam Phylax unter freudigem Wedeln an seinen Herrn heran, machte aber dabei einige Mal den Versuch, dem Bärenwärter nach den Beinen zu schnappen, wofür er, nach langer Zeit zum ersten Male, einige Stöße von seinem Herrn empfing.

            „Du sollst auch nicht oft mehr nach meinen Beinen schnappen dürfen,“ murrte Noack, da er allein war. „Lass dich nur in meinem Bereiche erblicken! Es gibt noch größere und festere Zähne als die deinigen, welche nach Fleisch ein Verlangen tragen und denen es gleich ist, ob es von Rindern, Hunden oder Katzen herstammt.“

            „Dankt Gott, dass der Spaß noch so glücklich für euch und Euer Kind abgelaufen ist,“ sprach der Schlosshauptmann zum Lumpensammler, nachdem dieser den gestrigen Vorfall so genau als möglich erzählt hatte. „Herr Petz befand sich in seinen vier Pfählen und demnach in seinem vollen Rechte, darin nach seinem Belieben zu schalten und zu walten. Kein Haar hättet Ihr ihm deshalb krümmen dürfen oder es möchte euch schlecht von unserm gnädigen Herrn König und Kurfürsten bekommen sein. An Kindern leidet unser Land keinen Mangel; aber ein polnischer

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