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sich zwischen den Raubrittern und den Angefallenen ein heftiges Gefecht und Handgemenge. Besonders heillos betrieben die auf dem alten Schloss Schellenberg und die auf Lichtenwalde und Neusorge wohnenden Raubrittern ihr Unwesen. Zeigten sich von Chemnitz her oder von der Gegend, wo jetzt Oederan steht nach Freiberg zu, Handelskarawanen, so zogen die auf Schellenberg eine Glocke und machten Lärm, dass es durch die dichten Wälder schallte; sobald man auf Lichtenwalde diesen Schall vernahm, zündeten diese eine Feuer, auf hohem Orte befindlich, an, zum Zeichen, dass sie bereit seien, dem rufe zu folgen, und durch dieses Licht im Walde sind die auf Neusorge ermahnt worden: es sei neue Sorge vorhanden. Die Etymologie hat aus diesen satanischen Zeichen die Worte abgeleitet: schallt im Berg - Schellenberg -, Licht im Wald - Lichtenwalde. Durch das Licht im Walde haben die Neusorger gewusst, es ist neue Sorge vorhanden, daher der Name Neusorge. (Ich denke mir so: da es nicht wahrscheinlich zu sein scheint, dass man den Schall der Glocke in Lichtenwalde vernommen, hat zwischen hier, Erdmannsdorf, Lichtenwalde und Neusorge Aufpasser gehabt, die das Zeichen durch Rufen weiter gegeben haben. - Der Verfasser.)

            Lange Zeit ging diesen Raubrittern ungestraft ihr Wesen hin, bis im Jahre 1073, wo Kaiser Heinrich IV. in der Absicht kam, viele Räubereien zu verhüten, in Thüringen und Sachsen viele Schlösser, Türme und Kastelle erbaut, welche er mit gewisser Mannschaft besetzte, um diese Gegenden von dergleichen räuberischem Gesindel zu reinigen. Allein die Besatzung und ihre Hauptleute schienen nicht von dem Verteidigungsgeiste belebet zu sein. Gewinnsucht und Eigennutz stießen vielmehr die ganze Absicht Kaiser Heinrichs über den Haufen, und machten diese Schlösser zu rechten Freistädten der Bosheit und Räuberei. Denn es schlugen sich allerhand entlaufene und herumschweifende Bettler zu dieser Besatzung und misshandelten die Einwohner auf allerhand Art und Weise. Sie entzogen ihnen, was sie wollten, beschwerten selbige mit beschwerlichen Fronen unter dem Vorgeben, die Gebäude zu befestigen. Man legte ihnen unerschwinglichen Zoll auf, verschloss die Wald- und Holzungen, und nahm ihnen Weide, wo nicht ganz, doch guten Teils weg. Es ist wahrscheinlich, dass um selbige Zeit herum das alte Schloss Schellenberg auf eben die Art sei gemissbraucht worden. Wie harmonisch diese Wahrscheinlichkeit sei und wie nahe sie der Zuverlässigkeit komme, erhellet daraus, weil das Rittergut Erdmannsdorf, welches in das Amt Augustusburg einbezirkt ist, in den ältesten Zeiten eines der bekanntesten Raubschlösser gewesen. Herr Amtshauptmann von Schütz hat selbst, als er in der Nähe dieses Gebäudes einen kleinen Küchengarten anlegen ließ, alte Pfeile, Sporen und Fußangel herausgraben

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