antwortete ihm, dass seine Frau von einem muntern Kind glücklich entbunden wäre, und er wolle aus Dankbarkeit einen Baum pflanzen. Setze mehrere, sagte der Husar, ich überbringe den Frieden, worauf der Erbrichter drei Linden gepflanzt hat, welche man heute noch weit und breit sehen kann, besonders vom Pfaffstein aus. Der Husar ritt herein nach Oederan, die Chemnitzer Gasse herauf, und sagt, ihr Sachsen seid munter und heiter, ich überbringe den Frieden. Die drei Bäume stehen auf der Höhe zwischen Börnichen
und Schönerstadt bei Oederan.
Es lag aber noch eine schwere Last auf dem armen Sachsenland, welche die Armen sehr
drückte, nämlich die Teuerung.
Der Scheffel Korn kostete 14 bis 15 Taler, der Scheffel Gerste 8 Taler, die Kanne Butter 1 Gulden bis 1 Taler, Rindfleisch, das Pfund gegen 7 Neugroschen, nach jetzigem Geld, Kalbfleisch gegen 5 Neugroschen, die Kanne Bier 1 Neugroschen 6
Pfennig. Unter solchen Umständen musste manche Familie Hunger leiden.
Den 11. April erhielt Stadt Schellenberg eine Kompanie Sachsen, welche bei der französischen Armee gestanden und nun wieder in ihr Vaterland einrückten, auf eine Nacht in Quartier; sie sollten weiter nichts erhalten, als 100 Portionen Brod und 12 Rationen Heu und Hafer gegen Quittung; es wurde aber von der Bürgerschaft beschlossen, sie sollten vollständig mit Essen und Trinken
versorgt werden. Es sind aber nicht mehr als 60 bis 70 Mann gewesen.
Da nun der Prinz Xaverius, welcher während des Krieges bei der französischen Armee, und das sächsische Korps geführt hat, zur Freude der Untertanen wieder in Sachsen einrückte, und den 10. April sein Nachtquartier in der Stadt Chemnitz genommen hatte, marschierte er nach Oederan und Freiberg, und von da nach Dresden. Da nun von einer löblichen Bürgerschaft vermutet wurde, dass der Marsch würde von Chemnitz hier vorbei und nach Oederan zu gehen, so sind dieselben mit dem Gewehr, Fahnen, Musik und Trommeln den 11., 12., 13. und 14. April aufgezogen, und in der hiesigen Gemeine darauf gewartet, dass er vorbeikommen würde, was aber alles vergebens war. Der durchlauchtigste Fürst ist den 12. April abends nach Chemnitz gekommen, den 13. hat er daselbst gerastet, den 14. ist er aber
nach Lichtenwalde, und nahm seinen Marsch von da sogleich nach Freiberg.
Den 3. Oktober ist Johann Christoph Fuchs, welcher im Jahre 1761 wegen Begehung einer Mordtat in das Gefängnis gebracht wurde, wo er beinahe 1 1/3 Jahr gesessen, gestorben, nachdem er eine geraume Zeit darin krank gelegen. Der Pfarrer
hiesigen Orts ist mehrere Mal zu ihm gelassen worden,
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