Wir fallen
dir zu Fuße
Mit
Reu' und wahrer Buße.
Reich'
uns die Vaterhände
Und
mach der Not ein Ende,
Hilf,
dass der Tod nicht würge
Die
Armen im Gebirge.
Der
Hunger hat gestanden,
Im
ganzen Sachsen-Landen,
Von
anno Neun und Sechzig
War
jeder Hunger ächzig.
Bis
Drei und Siebzig kame,
Da Gott
uns erstlich nahme
Den
Hunger aus dem Munde;
Preis
sei für die Hülfesstunde!
Über den letzten Krieg, welchen ich selbst erlebte, und hier beschreiben werde, kann ich aber doch keine speziellen Angaben des Aufwandes machen, wie vorgenannter
Hübler über den Siebenjährigen Krieg.
1801,
den ersten Januar, war die Feier des Übertrittes aus dem achtzehnten Jahrhundert in das neunzehnte. Soweit ich mich noch ganz deutlich zu erinnern weiß, versammelte sich bei der Schulwohnung die Schuljugend aus der Stadt, sowie von den eingepfarrten Ortschaften, und zogen unter Begleitung der Musik mit ihren Lehrern in die Schlosskirche, und nach beendigtem Gottesdienst
wieder aus derselben.
Die Jahre 1801 und 1802 waren glückliche Jahre, denn man wusste in unsrem Vaterland nichts von Krieg, noch von schlechter Zeit, obgleich damals alles einfacher war als jetzt, denn man kannte weder Maschinen noch Dampfkraft. Stadt Schellenberg hatte zu jener Zeit gegen 130 bis 140 Weber, und diese verfertigten ganz ordinäre Waren, wozu die Garne auf dem Lande am Spinnrade gesponnen wurden. Diese Ware wurde größtenteils nach Oederan an Verleger und Kaufleute geliefert, denn zu jener Zeit war Oederan ein ganz belebter Ort, auch war es eine
Garnisonstadt, denn der Stab von den Leib-Kürassieren stand stets darin.
1802 kaufte die Weber-Innung das Meisterhaus, wo sie denn den Tag nach Pfingsten auch ihren Einzug von dem Obermeister Herrn Ernst Neuhahn aus, welcher das Haus hatte was jetzt Herr Wilhelm Reichel besitzt, hielten. Der Einzug war ein sehr feierlicher. Auch wurde in diesem Jahre die Schützen-Gesellschaft gegründet, und es kam auch noch so weit, dass dieselbe den 3. August Vogelschießen halten
konnte.
Im Jahre
1803 blieb alles noch unverändert.
|