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und Tschoppa genannt. - Diese Stadt hat ohne Zweifel ihren Namen von dem Flusse erhalten, der bei den Sorben-Wenden Czoppawa hieß. Die Ableitung von Czop, Stöpsel, die dadurch begründet werden soll, dass die Stadt gleichsam das Zschopautal verschließt, ist ganz unwahrscheinlich.

            Zschopau liegt am südlichen Abhange eines aus dem westlichen Gebirge hervorspringenden, etwa 80 Ellen hohen Berges und ist, mit Ausnahme weniger, am linken Ufer der Zschopau errichteten Häuser, in einem Kessel größtenteils steiler und felsiger Berge erbaut. Es ist eine Meile von Augustusburg, 1 Meile von Marienberg, 1 Meile von Chemnitz, 2 Meilen von Annaberg, 8 Meilen von Dresden und 10 Meilen von Leipzig entfernt. Von seiner ehemaligen Befestigung sind noch einige Überreste vorhanden. Es hat größtenteils neue, massiv gebaute und mit Schiefer gedeckte Häuser, deren es jetzt überhaupt über 600 zählt, obwohl es wegen der hohen, es umringenden Berge in keiner Richtung eine Stunde weit gesehen werden kann, so nimmt es sich doch in der Nähe, bei seiner romantisch schönen Lage und zierlichen Bauart, zu deren stattlichem Anblick noch 5 Türme beitragen, sehr vorteilhaft aus.

            Das schönste Gebäude der Stadt ist das vom Landjägermeister Cornel von Rüxleben im Jahr 1505 nach Art eines Schlosses angelegte, mit einem Turme versehene Edelhaus, das später in Besitz eines Privatmannes kam. - Das unter dem Namen Wildakke, auch wilde Eiche bekannte Schloss steht auf dem letzten Vorsprung des Stadtberges und ist von der Stadt durch einen Graben getrennt. Es enthält, als Überrest der uralten Burg Czopowe, die schon von König Heinrich I. erbaut worden sein soll, einen 45 Ellen hohen, runden Turm, der ungewöhnlich starke Mauern hat. Außer mehreren Nebengebäuden hat es einen 3 Stockwerke hohen, mit einem Türmchen und vielen Dacherkern verzierten Flügel. Im Jahr 1180 wurden die schadhaften Teile desselben wiederhergestellt, und im Jahr 1545 erhielt es seine jetzige Gestalt. - Der westlich mit dem Schlosse verbundene, vormalige Tiergarten, in dem sich früher auch Bären befanden, ist jetzt ökonomischen Zwecken gewidmet. Dieses Schloss, das bis zur der zwischen Kurfürst Ernst und Herzog Albert erfolgten Länderteilung der Sitz eines Amtes war, wurde später dem Zschopauer Jägermeister und dann der Oberförstermeisterei zur Benutzung überlassen. Seit dem Jahre 1812 befindet sich auch ein Königliches Justizsamt dort, seit 1856 heißt dasselbe Gerichtsamt.

            Die Hauptkirche, die ursprünglich St. Martinskirche hieß, ist im Jahre 1494 erbaut, dann zwei Mal durch Feuersbrünste zerstört und in dem Jahren 1750-51 wieder aufgebaut

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