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und der König von Preußen durch Oederan gekommen seien, und diese beiden Monarchen hätten sehr betrübt ausgesehen. Herr Adolph Fiedler hat bei dem Umspannen der Pferde einige Worte mit dem Kaiser Alexander gesprochen.

            Am 5. Mai, als Mittwochs, musste ich nach Chemnitz. Es regnete gerade. Wie erstaunte ich: als ich nach Gahlenz kam hatten die Einwohner Türen und Fenster zugemacht, und waren in keiner geringen Verlegenheit; als ich nach Chemnitz kam sahe ich den förmlichen Rückzug der Russen. Sie gingen durch die Stadt, dann den Graben herum, und bestanden größtenteils aus Reiterei und Geschütz. Auch hieß es, es sollte ein Lager auf dem Anger aufgeschlagen werden, wodurch die ganzen Einwohner in Bestürzung gerieten. Noch kamen viele Wagen mit verwundeten Preußen an. Man hätte geglaubt, diese russischen Regimenter hätten alles besiegen können.

            Wie ich nun in das Bureau [Büro] kam, kamen auch zwei russische Offiziere welche sehr gut deutsch sprachen; der eine war Husar, der andere schien von einer andern leichten Reiterei zu sein. Sie waren sehr freundlich, schienen sogar bekannt zu sein; ihrer Auszeichnung auch mussten sie eine hohe Charge bekleiden, und durch deren Vermittlung kam es dahin, dass kein Lager errichtet wurde.

            Ehe ich in meiner Erzählung weiter gehe, will ich noch einer Begebenheit gedenken, welche sich in Plaue zugetragen und die verdient hier mit erwähnt zu werden. In dieser Gegend stand im April 1813 russische Reiterei, wobei die Hufschmiede sehr beschäftigt waren, um die Pferde zu beschlagen. Da kommt auch einer zu dem Schmied Richter mit seinem Pferd; das Pferd will nicht stehen, da spricht er mehrere russische Worte, welche der Schmied versteht, worauf der Russe antwortet, und sagt, Sie können ja russisch. Ich habe in Russland gearbeitet; wo denn? Fragte der Soldat, in Kiov am Schwarzen Meere, Herr Gott da bin ich her, Sie sind wohl der Karl? Ja so heiß ich. Wo ihn der Russe gleich umarmt und vor Freuden weint. Der Russe war ein Gastwirtssohn von wohlhabenden Eltern, und der Schmied hatte diesen Soldaten als Kind gekannt und erhielt von demselben ein ansehnliches Geschenk. Richter, welcher den Russen als Kind in Russland auf den Armen getragen, hatte nun das Vergnügen zu sehen, wie der Russe seinen Sohn, den jetzigen Handelsmann Richter in Gahlenz, ebenfalls auf die Arme nahm. (Berg und Tal kommen nicht zusammen, aber die Menschen.)

            Am andern Tage, Donnerstag, den 6. Mai, musste ich in das Amt kommen, wo ich sogleich den Auftrag erhielt nach

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