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Franzosen, teils Italiener, zu Fuß und zu Pferde. Die französischen Offiziere beschäftigten sich wie die italienischen sehr bald mit ihren typographischen Karten, woran sie mich Anteil nehmen ließen und meinen Erläuterungen aus der Geschichte gern zuhörten. Besonders waren aber die Offiziere von der italienischen Leibgarde sehr gebildete Männer, welche den Birgil, Livius, Julius Cäsar und auch sogar den Horaz in sehr guten Handausgaben bei sich führten. Sie bewiesen mir auch, dass sie diese Autoren nicht zur Schau bei sich führten; denn als ich einmal die schöne Beschreibung eines Gewitters anfing, so rezitierte einer die ganze Stelle in der Ursprache des Virgils. Nächstdem war auch der Oberarzt eines ganzen Armee-Korps bei mir, welcher als Schiffsarzt auf dem französischen Kriegsschiffe Orion mit in Ägypten gewesen war, und mir einen eben so lehrreichen als vergnügten Abend verschaffte. Durch solche mit unterlaufende Unterhaltungen wurde mir wenigstens, da ich alles selbst habe bestreiten müssen, teils der viele Aufwand, welchen noch die vielen Pferde vergrößerten, etwas erträglich gemacht, teils das Raue anderer gemildert.

            Als nun der Kaiser Napoleon selbst durch war, nahmen die Einquartierungen ab und die neapolitanische Garde machte im September den Beschluss. Auch diese Offiziere benahmen sich gut; man musste es nur an nichts fehlen lassen, was für einen gebildeten Mann sich eignet. Wie die Herren waren, so waren meistens ihre Ordonanzen, Reitknechte und Bediente. Und wenn es auch zuweilen sehr bunt zuging, so waren wir doch immer so glücklich, unter beiden Teilen, wenigstens einen zu finden, der eine Vorstellung annahm oder einer Bitte Gehör gab.

            So viele Unruhen indessen diese so häufigen Einquartierungen mir im Hause machten und so großen Aufwand sie verursachten, so war doch ein Saatkorn dabei ausgestreuet worden, welches in der schlimmsten Zeit reiche Früchte trug. In der sehr verminderten Zahl französischer Offiziere, welche aus Russland zurückkehrten, befand sich einer, der unterdessen Oberster des 26. Linienregiments geworden war, welcher sich meiner erinnerte und mein Schutzgeist im Oktober 1813 wurde, dass man es mit mir nicht gar ausmachte, wie aus dem Folgenden erhellen wird.

            Dieses, unter tausend und nachher nur zu sehr eingetroffenen Befürchtungen, angetretene Jahr, fing sich in Rücksicht der kriegerischen Umstände bei uns damit an, dass wir nebst vielen gefangenen Russen, viele blessierte Franzosen und Bayern, wie auch Sachsen, in den bedauernswürdigsten Umständen durchfahren

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