auf, während dessen ich die mir noch nicht so nahe gewesenen Baschkiren, in ihrer vollen Rüstung mit Köcher und Bogen, wie ihre riesenhafte Gestalt näher betrachtete, und nach einigem Aufenthalte setzten sie mit Hilfe
zweier Boten ihre Reise über Augustusburg fort.
Und wie gut war es, dass ich eine Spezialkarte statt der Antwort gegeben hatte! Es war schon 1 Uhr lange vorbei, als ich die Schlafkammer zum Zweitenmale betrat, aber auch sehr bald wieder verlassen musste. Ein sächsischer Gendarm war eben mit 35 Wagen Lebensmittel, die für die Russen in Oederan bestimmt waren, bei der Schenke allhier angekommen, wo er von dem ersten Boten das so eben bei mir Vorgefallene gehört hatte. Sehr eilig kam er daher zu mir und wollte wissen: was die preußischen Offiziere gewollt hätten und wo sie hin wären? Ich sagte ihm, wie sich alles zugetragen und er schien zufrieden damit zu sein, wiewohl er auch seine spätere Ankunft bedauerte. Jedoch äußerte er am Ende noch, dass er nun von der Hand hier bleiben würde, worin ich ihm auch beistimmte, weil ich so
eben erfahren hatte, dass uns die Franzosen näher wären, als die Russen.
Da mir doch noch nicht so ganz wohl war, so versuchte ich es zum dritten Mal, etwas zu ruhen. Ich hatte aber so viel als nichts geschlafen, als am frühen Morgen des 8. Mai zwei bayrische Dragoner-Offiziere kamen und mich sehr ernstlich ermahnten, nach Pflicht und Gewissen ihnen zu sagen: "Was die in der Nacht bei mir gewesenen preußischen und russischen Offiziere gewollt hätten und wohin sie sich gewendet?" Ich konnte mit gutem Gewissen alles gerade so berichten, wie es sich ereignet hatte, und eben dieselbe Antwort gab ich wieder, als ich einige Stunden später aus der Kirche, vom Altar weggeholet und von einem bayrischen Obersten jener Offiziere wegen abermals befragt wurde. Dieser Mann fragte, bei aller Humanität, mit solcher Umsicht und Genauigkeit, dass ich vielleicht in Verlegenheit hätte kommen können, wenn ich nicht den ganzen Verlauf der Sache hätte erzählen dürfen. Es war mit meinen Antworten zufrieden, ließ jedoch nicht undeutlich merken, dass ihm an der Erlangung dieser Offiziere, besonders des Generaladjutanten viel gelegen sei, und wie ich nachher erfuhr, war auch sein
Wunsch erfüllet worden.
Wie dieser Oberste wieder fort war, kamen immer mehr bayrische Militärs und nachmittags marschierte das ganze Armeekorps des Marschalls Qudinot durch, von dem, bei aller Aufsicht, über 100 Mann herein kamen, um ein Stück Brod baten und sich
gleich wieder entfernten. Kaum war aber dieser
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