meines Gartens hin auf die Chaussee führet. Da über dem die Flöha, welche hier in die nicht weit entfernte Zschopau fällt, dem Dorfe nicht nur den Namen gibt, sondern auch dasselbe, wie das eine Stunde entfernte Dorf Falkenau teilet, so wurde auch dieser Umstand mir schädlich, weil das jenseitige Ufer der Flöha zu einem Stützpunkte gemacht wurde, woran vorher
niemand gedacht hatte.
Schon am 9. September postierten sich einige Hundert Österreicher jenseits der Flöha, bei
der Brücke zu Metzdorf.
Nach einigen Tagen gingen sie zwar wieder zurück nach Marienberg, kamen aber stärker wieder, so wie sich auch starke Abteilungen Russen und Österreicher auf dem Pfarrfelde zu Dorfschellenberg lagerten, wo sie lange gestanden haben. Mittlerweile kamen auch mehrere Hundert Österreicher auf die noch nicht abgeernteten Felder der Bauern in Flöha, jenseits des Wassers, von Augustusburg her, mussten einige Tage verpflegt werden und gingen wieder zurück. Allein den 20. September nachmittags, kamen auf einmal 1.200 Mann Österreicher, meistens Infanterie, auf dem vorigen Wege, auf Flöha zu, von denen ein Teil sich meistens wieder auf den Feldern des Bauers Mayer, über dem Wasser lagert, der andere Teil aber, mit Kanonen über die Kirchenbrücke her, an meinem Garten herauf, nach der Hauptstrasse zu marschierte. Und da die ersten Soldaten auch über das Dorf hinausgingen, so gewann es das Ansehen, dass sie eine weitere Absicht haben mussten. Ich war das Marschieren und Einquartieren schon gewohnt, und da ich eben einen freundschaftlichen Besuch hatte, so nahm ich nicht eben gleich starken Anteil. Ich erschrak daher nicht wenig, als man mir die Nachricht brachte: die Soldaten kämen wieder und singen an, den lebenden Zaun, im Garten an der Strasse, stückweise einzuhauen, und wollte kaum meinen Augen trauen, als schon ein Wachfeuer zu brennen anfing, deren in kurzer Zeit 20 im
Garten brannten.
In einigen Tagen stieg die Anzahl der Wachfeuer, mit denen auf dem Kirchhofe, bis auf 28, welche immer unterhalten wurden, und gleich in der ersten und finstern Nacht, in einer Höhe von vielen Ellen, so hell brannten, dass man zu Mitternacht die Zeit an dem Kirchturme recht gut erkennen konnte. Mit den Soldaten waren zugleich drei Kanonen, nebst dem erforderlichen Pulverwagen in dem Garten angekommen, welche nicht 30 Schritte von den Feuern hart an der Scheune aufgefahren waren. Sowohl die Anwesenheit so vieler Gäste, welche gleich zum Anfang über das reichlich gewachsene und noch nicht zeitige Obst herzogen, als noch mehr die mögliche
Feuersgefahr machten mir eine sehr
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