unruhige Nacht. Ich schlich in der Finsternis einmal unerkannt umher, um vielleicht Schaden zu verhüten, aber nun konnte ich zu keiner Türe wieder hinein, weil an allen sehr viel Soldaten waren, welche auch hinein wollten, an den Türen rüttelten, aber doch keine Gewalt brauchten. Ich kam an die Türe, wo inwendig Jemand auf mich wartete und auf ein verabredetes, aber ganz unmerkliches Zeichen mir öffnen sollte. Wie ich nun so viele Menschen fand, so durfte ich mich weder zu erkennen geben, noch durch das verabredete Zeichen mich bemerklich machen. Ich bediente mich daher der List, mich für einen Mann aus dem Dorfe auszugeben, der für einen Kranken nach Tropfen fragen sollte, wenn ich noch Licht sähe, im Gegenteil aber wieder gehen sollte. Mit klopfendem Herzen ging ich weiter, musste durch einen Zaun mich durcharbeiten um zu der andern Türe zu gelangen und fand sie eben so besetzt. Ich fasste also den Vorsatz, über das Dach eines Holzschuppens zu steigen und trug auf dem Kirchhofe die drei Bahren in der Finsternis herbei, setzte mit aller Kraftanstrengung eine über die andere, und kam endlich durch einen ziemlichen Sprung in den Hof, dass meine Hausgenossen glaubten, sie sähen einen Geist! die übrige Nacht verging ohne Unglück, und ich dankte am Morgen meinem Schöpfer
herzlich für das Walten seiner gütigen Vorsehung.
So bald ich am Morgen erfuhr, dass die Österreicher festen Fuß fassen wollten; so war es auch gewiss, dass wir noch ernstliche Auftritte zu erwarten haben würden, nach dem Sprichwort: wo Tauben sind fliegen Tauben zu. Eben so schwebte mir es deutlich vor, wie es auch zutraf, dass ich nach der gemachten Disposition gleich Anfangs mit in Berührung kommen würde. Ob ich mir gleich Anfangs die eigentliche Tendenz dieser Demonstration, in dieser kupierten [okkupierten] Gegend, nicht klar denken konnte; so zeigte sich die große Wichtigkeit derselben am Ende ganz deutlich. Denn, wie ich durch ganz entfernte Fragen von einem österreichischen Offizier erfuhr, so hatte man die Absicht, gerade das zu verhindern, was nach den Äußerungen einiger französischen Offiziere, die bei dem Hauptquartiere waren, welches von dem zweiten Armeekorps vom 4. bis 7. Oktober bei mir statt fand, wirklich Anfangs im Werke gewesen war. Man hatte bei dem Rückzuge von Dresden, mittelst der in Flöha, über die Zschopau befindliche Brücke, denn die von den Russen erbauten Nebenbrücken waren wieder weggenommen, nach Chemnitz vordringen und so auf dieser Strasse fort, unmittelbar nach Frankreich sich zurückziehen wollen. Wäre dieser Plan gleich
erst ausgeführt worden, so wäre keine Schlacht
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