die Frachtwagen fortbringen, was um so dankbarer anzuerkennen ist, als unsere Zeit mehr Verkehr mit sich gebracht hat. Zu dem Gerichtsamte Zschopau gehören die Orte: Dittmannsdorf, Ditersdorf, Gornau, Kemtau, Krumhermersdorf, Schlößchen Porschendorf, Weißbach, Witzschdorf und die
Stadt Zschopau.
Einiges über Wolkenstein.
Diese Stadt liegt mit dem zu ihr gehörigen königlichem Schlosse über den rechten Ufer der Zschopau, und ist 1 1/2 Stunde von Marienberg, 2 2/1 Stunde von Annaberg, und 5 1/2 Stunde von Chemnitz entfernt. - Die meisten Geschichtsschreiber leiten ihren Namen von der hohen Lage und namentlich von dem Umstande ab, dass das Schloss auf einer steilen, felsigen Anhöhe erbaut ist. So sagt Johann Conrad Knauth: "Wolkenstein hat den Namen von der Höhe haben, (wiewohl es die Wolken noch nicht erreicht) und von dem Steine, oder Felsen, auf dem es erbaut ist." Auch Laurentius Peccenstein meint: " es solle dieser Ort seinen Namen von dem Schloße herrühren, das fast die Wolken erreiche, doch allerdings nicht so übermännigter Höhe sei." - Hierbei muss auch berücksichtigt werden, dass die früher weit beträchtlichere Höhe des Schlosses wegen der befürchteten Gefahr des Einsturzes zu verschiedenen Zeiten vermindert worden ist. Demzufolge werden die ersten beiden Silben durch das wendische Wort wolkjaku, belauern, die aber durch das wendische Wort staini, das eine Stellung, einen Posten, eine Besatzung bedeutet, erklärt und dabei vermutet, dass die Wenden hier anfangs eine Burgwarte, um sich gegen feindliche und räuberische Angriffe zu schützen, in der Folge aber auch mehrere Wohnhäuser errichtet hätten, aus welchen dann allmählich die nach der Burgwarte, oder dem Schlosse benannte Stadt entstanden
sei.
Die Herren von Waldenburg, oder Waldenberg waren die ersten bekannten Besitzer dieses Ortes, denen, wie urkundliche Nachrichten erwähnen, die Herren von Motzen folgten. Bald darauf gelangte die Linie der Herren von Waldenburg abermals zum Besitz, erlosch aber durch den in kurzen Zwischenräumen eintretenden Tod der Im Jahr 1440 ohne Nachkommen verstorbenen Brüder Anarg und Heinrich von Waldenburg, und Wolkenstein fiel nun nebst den übrigen Gütern jener Ritter als erledigtes Lehen Kurfürst Friedrich dem Sanftmütigen zu. Nach der im Jahre 1485 Statt gefundenen Landesteilung erhielt Herzog Albrecht jene Stadt, der hier zu
wiederholten malen und besonders im Jahre 1498 sein Hoflager hatte.
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