zu gehalten hätte, aber im Gericht hielte man es mit den Franzosen, denn da habe man die Türen offen gelassen," woran aber der Besitzer gewiss so unschuldig war, als die Sonne, welches ich auch dem Kommandeur zurücksagen ließ, und es war auch Niemand hingekommen. Indessen, man hatte einmal, den, wenn gleich ungerechten Verdacht geschöpft, und während ich Ruhe hatte, turbierte und belästigte man ihn mit unaufhörlichen Forderungen die ganze Nacht, auf eine übertriebene Art. Ja, als der Tag, der 4. Oktober, angebrochen, hat ein wütender Österreicher ihn so zugesetzt, dass er, seines
Lebens nicht mehr sicher, sich zur Entfernung veranlasst gefunden.
Ich, meines Orts, war zwar diese Nacht nicht turbiert worden, war aber auch nicht weniger in Sorgen, und, weil nach einigen Nachrichten der Rückzug der auf dem Pfarrfelde stationiert gewesenen Franzosen problematisch war, am Morgen des 4.
Oktober, abends um 12 Uhr, auf einige Stunden auszuziehen Gelegenheit fand.
Mit dem Tage ließen mich die Einwohner fragen: " was mit den Toten werden sollte?" Ich erteilte die Antwort: dass ein Jeder seine Toten an einem Schicklichen Orte begraben lassen möchte, wie ich auch gleich tun lassen würde, im Garten und auf dem Felde. Ich war eben im Begriff, dem herbeigeholten Totengräber eine Stelle für den gebliebenen Feldwebel besonders anzuweisen, als sein Hauptmann mit mehreren Offizieren wieder da war, um den geliebten Toten
noch einmal zu sehen, den man fast aller Kleidung beraubet hatte.
Nach waren die Toten auf den Feldern lange nicht beerdigt, als von den, bei Oederan gelagerten und über Hetzdorf, durch Falkenau, nach Metzdorf vordringenden Franzosen viele Kanonenschüsse geschahen, welche hier deutlich gehört wurden, und die noch übrigen Österreicher zum schnellen Rückzug nötigten, wenn sie nicht ganz abgeschnitten sein wollten. Dieses wieder unvermutete Ereignis war das Signal, dass alle Einwohner des niedern Dorfes, die nicht schon Tages vorher fort waren, so wie auch viele andere ihre Wohnungen auf viele Tage gänzlich verließen, und, da in mittelst auch noch der Hüfner und Gerichtsschöppe, Johann Gottfried Rudolph, von einem retirierenden Österreicher in seiner Stubentüre erschossen worden war, in der Angst viele Sachen vom Werte zurückließen, so wie auch ihre gefüllten Scheuern Preis gaben, in denen sie nur
wenig wieder fanden.
Wie bei
einem herannahenden schweren Gewitter die ganze
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