sein sollte, sehen und erfahren möchten, welchen Wert deren
schöne Eigenschaften heute noch für uns alle haben.
August, der jüngste Sohn des Herzog Heinrich des Frommen, erblickte das Licht der Welt zu Freiberg am 31. Juli 1526. Seine erste Bildung genoss er auf dem herzoglichen Schlosse nahe gelegenen Gymnasium daselbst, unter der Leitung des gelehrten und berühmten Rektors Johann Nivius (Bachmann). Später ward er am Hofe des Königs Ferdinand zu Prag (und Wien) erzogen, wo er zwar den Grund zu der auf die Dauer seines Lebens bewahrten Freundschaft mit Maximilian, den Letztern Sohn und nachmaligen Kaiser, legte, im übrigen aber sich keineswegs behaglich fühlte, weshalb er seinen Bruder den Herzog Moritz, wiederholt dringend bat, ihn wieder zurückkehren zu lassen, was dieser endlich gestattete. Übrigens bezog er im Jahre 1540 unter Leitung des genannten Rektors die Universität zu Leipzig und vollendete daselbst seine Studien. Obschon sein späteres Leben nichts weniger als ein Heldenleben sein sollte, so war er doch frühzeitig auch in ritterlichen Übungen geschickt und im schmalkaldischen Kriege, an welchem er als 21jähriger Jüngling Teil nahm, wäre er in Folge seiner Kühnheit unweit Rochlitz beinahe in
die Gefangenschaft des Kurfürsten Johann Friedrich geraten.
Nach des Vaters Heinrich Tode trat Moritz trotz des väterlichen Testaments die Regierung selbstständig an, ohne das Erbe mit August zu teilen, verschaffte ihm aber im Jahre 1544 die Administration des Hochstifts Merseburg und überließ ihm mehrere thüringische Städte und Ämter, welche eine reine Einnahme von 25.000 Gulden gewähren sollten. Im Jahre 1547 änderten die Brüder diesen Vertrag dahin, dass Moritz die Ämter und Städte Kindelbrück, Freiburg, Laucha, Weißensee, Sangerhausen und Sachsenburg zurücknahm und seinem Bruder ein Jahrgeld von 30.000 fl. [Florentin/Gulden] gewährte. Als indessen August im nächsten Jahre an seine Vermählung dachte, gab er seine Stelle als Administrator wieder ab, erhielt jene Ämter (und dazu noch Eisenberg, Weißenfels, Schwarzenberg, für letzteres später Wolkenstein), welche zusammen 40.000 Gulden Ertrag gaben,
zurück und außerdem noch einen jährlichen baren Zuschuss von 5.500 Gulden.
Im Oktober 1548 vermählte sich nämlich der 22jährige Herzog August, nachdem er 8 Monate zuvor zu Augsburg die kaiserliche Mitlehnschaft der Kur Sachsen erhalten hatte, mit der 17jährigen Prinzessin Anna von Dänemark, Tochter des Königs Christian III. Die Vermählung erfolgte zu Torgau und war außerordentlich glanzvoll. Von
dieser Zeit an lebte
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