ohne wichtige Ereignisse für die Stadt, und Chemnitz erhob sich nun immer mehr, namentlich durch die Weberei und Tuchmacherei; allein der 30-jährige Krieg, vorzüglich vom Jahre 1631 an, brachte auch über diese Stadt große Drangsale und minderte sowohl den Wohlstand, als auch die Bevölkerung derselben, teils durch Kontribution, Plünderung und Brand, teils durch Seuchen und Grausamkeiten; insbesondere schrecklich für Chemnitz war das Jahr 1632, wo der kaiserliche General Holke die Stadt mittels Kapitulation einnahm. In demselben Jahre starben in Folge der Pest gegen 2.500 Menschen. Im Jahre 1634 brannte die Stadt fast bis auf ein Drittteil ab. Auch die Schweden ließen es hier nach dem Jahre 1635 nicht an Grausamkeiten, Plünderungen u.s.w. fehlen. - Die Stadt erholte sich nach dem geschlossenen Frieden nur allmählich und zählte im Jahre 1697 bloß 5.000 Einwohner. Allein im 18. Jahrhundert nahm die Industrie einen erfreulichen Aufschwung, und die Stadt erhob sich nun erst wieder aus ihren Trümmern und stand bald ansehnlicher und reicher an Einwohnern, als vor dem Kriege da, obwohl auch der nordische Krieg namentlich im Jahre 1706 und noch mehr der 7-jährige der Stadt sehr nachteilig wurden, indem im letztern bald Preußen, bald Österreicher und Reichstruppen hier verweilten, und die Preußen 850.000 an Brandschatzungen und gegen 100.000 Taler an Kriegsleistungen eintreiben mussten. Zu diesen Übeln kamen auch noch in den darauf folgenden Jahren 1771-1773 Teuerung, der Scheffel Korn kostete gegen 15 Taler, Hungersnot und epidemischen Krankheiten. Die Not und das Elend war damals so groß, das, abgesehen von den vielen Hunderten hilflosen Kranken, die in ihren Häusern schmachteten, viele, vom Hunger gequält, Erdäpfelschalen suchten, Kehrichthaufen durchwühlten und nicht selten auf den Straßen niederfielen. Die Zahl der Gestorbenen betrug im Jahre 1772 gegen 1.400. Zum Glück für die Stadt fingen die Gewerbe wieder an zu blühen und erreichten eine Stufe, auf welcher sie vorher noch nie gestanden hatten, wozu namentlich ein neuer Erwerbszweig und die Vervollkommnung der Strumpfwirkerei das meiste beitrugen; daher nahm auch von Jahr zu Jahr die Bevölkerung zu, denn während sie 1779 bis auf 9.000 gestiegen war, belief sie sich im Jahre 1795 auf 12.000, so dass es nun an Raum zu mangeln anfing, und wenn im letztgenannten Jahre der Anbau der neuen Vorstadt am Anger begann. Der glückliche Fortgang der hier betriebenen Gewerbe und die Einführung der Spinnmaschinen, sowie namentlich das
im Jahre 1806 von Napoleon ausgesprochene
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