den 20. Januar 1757 mit des vorigen Amts-Inspektors Kluge hinterlassener Witwe und starb am 20. Januar 1772; er lag in der Stadtkirche nahe an der Kanzel begraben, auf seinem Leichenstein sah man die Gerechtigkeit dargestellt; er hat sein Leben nicht höher als auf 48 Jahre gebracht. Dass derselbe im Siebenjährigen Kriege sehr viel gelitten hat, ist wohl in der Beschreibung dieses Krieges schon erwähnt; er hat Vieles Unglück und Sorgen von den Bewohnern abgewendet. Als Prinz Heinrich sein Hauptquartier auf dem Schlosse nehmen wollte, machte er Einwendungen, wodurch es ihm auch gelang, denselben davon zurückzuhalten, weshalb dieser sein Hauptquartier in Gornau
aufschlug.
Anno
1772 Johann August Klemm,
Amtsverweser, war vorher Amts-Aktuarius allhier.
Anno
1775 Joh. Eusebius Haase,
Amtsverweser.
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1782 Johann Friedrich Leopold Gottschald, kam von Grünhain hierher; er war vom genannten Jahre bis 1819 Amtmann, war sehr geistreich und hat im letzten Kriege außerordentlich viel geleistet, besonders 1813, denn in dieser Zeit sah man wohl, was es zu bedeuten hat, Amtmann zu sein, denn wer da kam, der verlangte, besonders im Monat September und Oktober, wo die Österreicher über 6 Wochen hier waren; er wusste aber immer Mittel und Wege, den Einwohnern Erleichterung zu verschaffen, und zwar dadurch, dass er die Generale immer gut bewirtete. Ich selbst war einmal Augenzeuge, als ein Ungarischer Husar an das Lehngericht kam, wo der Vizelandrichter Adler, der Vater des Herrn Ratmann Adler, unter der Türe stand; der Husar fragte nach dem Amtmann und der Vizelandrichter wies ihn auf das Schloß. Der Amtmann Gottschald stand unter dem Amthause und fragte, was er wolle; die Forderung war viel, weshalb der Amtmann sagte: da kann ein jeder kommen und verlangen, ich werde ihnen zeigen, was der General Klenau hinterlassen hat, worauf ich mich verlasse. Als der Husar das hörte, ritt er auf seinem Braunen wieder zurück. Und das war öfter der Fall, von Anfang des Monats Oktober bis zur Leipziger Schlacht. Ich weiß, dass er drei Nächte in kein Bette kam, und dass er öfter, wenn ich als Bote in das Amt kam, vor und nach Mitternacht noch allein in der Amtsstube anzutreffen war. - Die Hinrichtung des Schwestermörders Traugott Leberecht Morgenstern aus Borstendorf, am 23. April 1819 war das Letzte, was unter ihm als Amtmann geschah, denn kurz darauf zog er in sein Haus, was jetzt
der Amtszimmermeister Herr Irmscher besitzt, und wo er auch 1835 starb.
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