Vorwort.
Schon seit langer Zeit wurde in mir der Wunsch rege, auf Grund der 1770 von Herrn Amtshauptmann Julius Ernst Schütze auf Rittergut Erdmannsdorf und der 1778 von Herrn Johann August Bergner, kurfürstlich sächsischer General-Akzis-Inspektor zu Zschopau und Amtssteuereinnehmer zu Augustusburg, herausgegebenen Chroniken von Augustusburg und Schellenberg, eine neue Chronik für genannte Orte und Umgebung, meinen vielen Freunden und Bekannten zu verehren, damit auch die heranwachsende Generation und deren Nachkommenschaft durch Vervielfältigung dieses Buches Gelegenheit hat zu erfahren, wie es bei ihren Vorfahren gewesen. Das, was Herrn Bergner zur Vervollständigung seiner im Drucke erschienenen Chronik fehlte, ist mir durch Herrn Pastor Ernst Weißenborn in die Hände gegeben worden, wofür demselben großer Dank gebührt, und außerdem bin ich noch in den Besitz einer Schrift gelangt, welche alle Begebenheiten des 7-jährigen Krieges in unserem Orte, sowie auch einzelne Begebenheiten der benachbarten Städte enthält. Im Voraus ersuche ich aber alle, welchen dieses von mir in Druck gegebene Buch vor Augen kommt, ein billiges Urteil über dasselbe fällen zu wollen; ich habe weder Gymnasium noch Universität besucht, bin nur ein schlichter Weber, verstehe mich also auf gelehrte Bücher zu schreiben gar nicht, kann nur in ungeschmückter Schreibart den Freunden des Altertums dienen. Als Unterlage meines schwierigen Werkes habe ich die gedruckte Schützesche und Bergeresche und dann die geschriebenen Pastor Parsky'sche (enthält die Nachrichten, welche Bergner zu Vervollständigung seiner Chronik fehlen) und Johann Gotthelf Hübler'sche Chroniken. Alle neueren
Nachrichten aber verdanke ich meinen und anderer Leute Gedächtnis und schreibe
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