Es liegt aber dieses Schloss in dem Markgrafentum Meißen und dessen Erzgebirgischen Kreise. Das Amt, welches noch heutigen Tages auf selbigem ist, führt davon den Namen des Amtes Augustusburg. Unter der Eleuatione poli fecundum latituninem liegt es 50 Grade und 54 Minuten, und fecundum longitudinem 35 Grade und 47 Minuten. Der überaus hohe Berg, worauf dieses Schloss gegründet ist, gibt ihm einen sehr prächtigen Prospekt. Es ist zwar oben nicht breit, doch kann man um das ganze Schloss herum gehen, reiten und fahren, und gehen nicht mehr als zwei Fahrwege hinauf. Gegen Mitternacht und morgenwärts liegt unterm Schlosse am Berge herum ein Städtlein gleiches Namens Augustusburg, welches aber mehrenteils von dem alten Schlosse Schellenberg Stadt- Schellenberg genannte wird. Aus selbigem gehet man über den Schlosshof durch das untere Tor über eine gewölbte Brücke in den Schlosshof, und gegen Morgen über einen Berg herauf durch das hintere und sogenannte schwarze Tor in das Hintergebäude. Der Berg, worauf das Schloss liegt, ist gegen Mitternacht und Morgen mit dem vorbenannten Stadt besetzt gegen Mittag und Abend aber mit einem Walde bewachsen, welcher
Mörbitz genennet wird.
Zwanzig Jahre lag das abgebrannte alte Schloss Schellenberg in seiner Asche, bis endlich Kurfürst Augustus den 9. April 1567 den Befehl erteilte, selbiges von neuem aufzubauen. Es ist nicht schwer, die Ursachen zu erraten, warum selbiges so lange wüste gelegen. Denn für das erste erlaubte der Krieg Kurfürst Moritzen, dem Vorgänger Augusts in der Kur, in welchem er damals verwickelt war, durchaus nicht, sich mit einem solchen Baue abzugeben. Hernach wollten auch Kurfürst Augusto, der 1554 die Regierung antrat, teils die Regierungs-, teils aber auch so viele preiswürdige Veranstaltungen in Religionssachen, nicht erlauben, eher an einen so wichtigen Bau zu gedenken. Man siehet aus der Inschrift, welche in den Grundstein der Augustusburg ist gelegt worden, dass Kurfürst Augustum die glückliche Beilegung der Grumbach'schen Händel zur Ausführung dieses herrlichen Gebäudes veranlasst habe. Denn die Worte lauten daselbst also: Da hat hochgeborner Kurfürst, als gewesner Feldherr, dies Schloss, zu einem ewigen Andenken des gemachten Friedens, zu erbauen, verordnet. - Corneille hat in seinem dictionaire uniuersel, geographique et historique einen ansehnlichen Fehler begangen, wenn er uns bereden will, die Stadt Chemnitz würde von unserem Schlosse Augustsburg verteidiget, indem dieses
als eine Festung von Augusto sei angelegt worden.
Seine Worte
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