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und warteten, fördern lassen, ihnen den Artikelsbrief lassen vorlesen, und sie mit Pflichten, wofern sie Ordnung halten wollten, zum Bau auf- und annehmen etc.

            Die Amtsuntertanen, und zwar die Bauern, mussten über ihre Fuhren auch mit der Hand fronen. Aus den angrenzenden Ämtern wurden täglich 100 Mann zur Handarbeit bestellet, welchem jeden täglich sechs Pfennige gegeben worden. Weil aber diese Leute mehrenteils früh langsam ankamen, und der größte Teil keine Schuhe anhatte, so konnten selbige, unerachtet ihrer Menge, nichts ausrichten. Wie sehr man sich übrigens den Bau angelegen sein ließ, erhellet noch daraus, weil täglich 1.000 Arbeitsleute daran baueten. Die Mauerer bekamen die Woche 18 Groschen, zu denen ihnen nach der Zeit noch 3 Groschen zugelegt wurden.

            Was die Örter anbetrifft, woher die Baumaterialien geschafft wurden, so war in der Mörbitz hinter den Schuppen bei der jungen Mörbitz nach Waldkirchen ein Steinbruch, woraus die meisten Steine gebrochen wurden. Um die Arbeit noch mehr zu fördern, so erging im Jahre 1567 den 1. Dezember ein Befehl an die benachbarten von Adel um etliche hundert Ruten Bruchsteine, aus dem Schellenberger Steinbruche führen zu lassen, welches ihnen zu keiner Einführung gereichen sollte. Die Werkstücke zu Fenstern und Türen wurden aus dem Amte Chemnitz geholet. An George von Weidenbach zu Venusberg erging der Befehl, Kalk herbeizuschaffen, ingleichen wurden die Amtsschösser zu Colditz, Leisnig, Rochlitz und Geithain, zu Chemnitz und Lichtenwalde befehligt, die Kalköfen anzurichten, ingleichen mussten die Schösser zu Schwarzenberg und Grünhain, zu Wolkenstein und Lauterstein, wie nicht weniger zu Nossen Kalk herbei schaffen. Rabenstein und Falkenau lieferten ebenfalls dergleichen in Menge. Wegen Falkenau erstattete Lotter folgenden Bericht an Kurfürst Augustustum: "Ich habe in Falkenau, eine gute Stunde von Schellenberg abgelegen, einen alten Bruch gefunden, darinne man Kalksteine gebrochen hat, nicht weit vom alten Ziegelofen. Es liegt aber ein großer Schiefer darauf, und wird viel kosten abzutragen, das hat mir Ursache gegeben, mich weiter umzusehen. Und nachdem daselbst ein alter Kalkofen stehet, so habe ich oberhalb desselben am Berge eingeschlagen, und wie es ein Ansehen hat, einen mächtigen Kalkstein gefunden. Desselben Kalksteins habe ich dem Ziegelstreicher von Freiberg auch ein halb Fuder mit aufladen lassen, den zu brennen und zu versuchen. Und da ich befinde, dass solcher gut ist, so sollte an dem Orte aller Gelegenheit nach etwas zu ersparen sein. Die Arbeiter begehrten von einer

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