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                Anno MDCIII.

                Imperante RVDOLPHO II. rsfici curauit

                CHRISTIANVS II.

 

                Dux Saxoniae Elector et Archimarschallus imperii Romani, vt fortunarum ita virtutum auitarum haetes Precare bene, quicunque haec legis Principi de salute publica et de singulis bene mereuti

 

            Auf Deutsch lautet es also:

            Im Jahr nach Christi Geburt, tausend fünf hundert und neun und sechzig, unter der Regierung Kaiser Maximiliani des Zweiten, hat Augustus, Herzog zu Sachsen, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschall und Kurfürst zu Ergötzlichkeit dieses Schloss an einem auserlesenen und lustigen Orte bauen lassen, dass man aus demselben nicht anders, als den Löwen aus seinen Klauen, dieses so großen Fürsten großes Gemüt schätzen möge.

            Nach Christi Geburt, tausend sechs hundert und drei, als Kaiser Rudolphus der Zweite den kaiserlichen Thron besaß, hat Christianus der Zweite, Herzog zu Sachsen, des Heiligen Reichs Erzmarschall und Kurfürst sowohl der Lande als Großväterlicher Tugend Erben, solches wieder ausbessern lassen. Wer du auch seist, der du dieses liesest, wünsche diesem Fürsten, der sich sowohl um das gemeine Beste, als um einen jeden insonderheit wohl verdient gemacht, alles Wohlergehen.

            So bald man unter den Eingang des eigentlichen Schlosstores getreten, so erblickt man rechter Hand die sogenannte Torstube, in welcher der Torwärter wohnet. Dieser muss das Schlosstor und die Pforte, wie auch das schwarze Tor auf dem hintern Gebäude auf- und zuschließen. Diejenigen, die sich auf diesem Schlosse umsehen wollen, werden von ihm herumgeführt, so wie er auch das Herausziehen des Wassers aus dem 288 Ellen tiefen Brunnen zu besorgen hat. Der Torstube gerade gegenüber liegt sie sogenannte kleine Küche, worinnen die Kurfürstin Anna die Speise für ihre Tafel zurichten ließ. Unter dieser Küche ist ein Gewölbe, in welchem vor Zeiten das Waschhaus und die Hofschmiede gewesen ist. (Diese am Tore des Lindengartens befindliche Öffnung ist vor einigen Jahren zugemauert worden)

            Aus dem Schlosstore tritt man auf dem Schlosshofe, über welchen man durch das grade überstehende Tor, welches das Mitteltor genannt wird, in den andern Hof der Hintergebäude gehen kann. Das erste, was uns über diesem Mitteltore in die Augen fällt, ist der Glocken- und Seigerturm. Seine Gestalt ist viereckig und niedrig. Auf selbigem hängt die große Glocke, mit welcher das letzte Zeichen zum Gottesdienste gegeben

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