wird. Das Uhrwerk zeiget an zweien Seiten des Turms die Stunden an, und schlägt auf der nämlichen Glocke die ganzen Stunden. Diese Glocke ist über 30 Zentner schwer und trägt auf der Außenseite den Namen ihres
Schöpfers, des Glockengießers Weinhold zu Dresden, sowie folgenden Vers:
Ich rufe zum Gebet,
Zur Lehre, Tod und Leben;
Mein Schall ist nicht umsonst,
Ich muss das Zeichen geben
Bei Krieg und Friedenszeiten,
Wenn Feuer und große Not,
Drum höre mich, o Mensch,
Und denk an deinen Gott.
Vor dem Eingange und zu beiden Seiten dieses Tores stehen zwei steinerne schwarze hohe runde Säulen auf ihren Postamenten, auf welchen sich zwei steinerne Mannsbilder, drei Fuß hoch, auf römische Soldatenart gekleidet und bewaffnet, befinden, die sich mit der einen Hand auf einem Schilde, so neben ihnen zum Füßen stehet, stämmen (diese Statuen sind schon seit längerer zeit nicht mehr zu sehen). Gerade aber über dem Tore ist das Kurfürstliche Wappen in Stein gehauen, mit Farben illuminiert und vergoldet, welches zu beiden Seiten von zweien in Stein gehauenen und über und über stark vergoldet gewesenen Löwen gehalten wird. Darüber stehen in der Höhe des Glockenturms über dem Zeiger des
Uhrwerks
diese Buchstaben:
A. G. E. H.
V. B. D. W.
Es brauch keines langen Nachsinnens, wenn man die Bedeutung dieser Buchstaben erforschen will. Denn sie enthalten Kurfürst Augusti
herrlichen Gedenkspruch:
Ach Gott erhalte uns bei deinem Worte.
Mitten über
dem Tore stehet auf einer schwarzen kupfernen
Tafel mit goldenen Buchstaben dieses Chronodistichon:
Et nostra hIC restat VIriDaro e gerMine rVta.
Die Jahreszahl 1614 liegt in selbigem:
Deutsch
lautet es also:
Unsere
aus dem Stamme blühende Raute stehet noch hier im Flore.
Auf beiden
Seiten des Tores stehet auf steinern Tafeln
folgende Inskription, und zwar zur rechten Hand:
B. O. M.
Suspitatori
Vnico
S.
Dux Avus Augustam Augustus condidit arcem
Ensifer
imperii Patriae in Misnensibus arvis,
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