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diesem Hause außer dem Schlosse gegen Mitternacht gepflanzet ist.

            Bei dieser Gelegenheit muss ich doch etwas von dieser Linde selbst sagen, damit sich der Leser teils einen Begriff davon machen, teils auch den Fehlern begegnen könne, die hin und wieder von den Schriftstellern bei diesem Baume gemacht werden. Das muss ich im Voraus sagen, dass sich der Franzose Tavernier sehr irrt, wenn er diesen Baum für eine Birke ausgibt. Seine Bewunderung, in der er wegen ihrer Größe, die sonst Birken, wie er selbst spricht, nicht eigen sei, geraten ist, muss man billig auf die Rechnung dieses Fehlers schreiben, der aber mit Recht hätte überhoben sein können, wenn er die wahre Gattung dieses Baumes getroffen hätte. Es ist dieses übrigens ein Schnitzer, den diesem Franzosen viele Schriftsteller nachgemacht haben.

            Es stehet aber diese Linde außen am Schlosse an der Ecke des Lindenhauses, in dem mit einer Mauer umgebenen Garten gegen Morgen und Mitternacht, und fasset die Ecke des Lindenhauses auf beiden Seiten mit ihren Ästen. Sie ist in der Tat ein rechtes Wunderwerk der Natur und gibt wegen ihrer Ausbreitung den größten Bäumen in Indien nichts auch. Von dem Gange herab stellt sie sich dem Auge als ein Hopfgarten oder Weinberg dar. Man weiß zuverlässig, dass sie unter der Regierung Kurfürst Friederici bellicosi im Jahre 1421 ist gepflanzet worden.

            Der Stamm dieser Linde begreift in der Dicke und zwar in der Mitte 11 Ellen, die Äste breiten sich in der Rundung 198 Ellen aus, und liegen auf einem eichenen und kiefernen Roste, welcher mit starken Stämmen unterbauet ist und auf 68 steinernen Pfeilern oder Säulen ruhet, so meistenteils 7 Fuß hoch sind (die Zahl dieser Pfeiler ist gegenwärtig nur noch 16, da die Linde nach und nach immer morscher wurde, ihre am weitesten ausgebreiteten Äste abfielen und sie nun weniger Stützen bedürftig war; auch beträgt ihr Umfang jetzt natürlich nicht mehr 198, sondern nur noch ungefähr 70 Ellen). Die Höhe des Stammes von der Erde bis an die Äste ist 3 1/4 Elle, die ganze Höhe des Baums aber ungefähr 5 Ellen. Er ist unten von der Wurzel oder Erden herauf einer Ellen hoch mit einem Gesims oder doppelten Werkstücken überbauet und mit guter, fruchtbarer Erde ausgefüllt. Damit auch dieser Stamm durch Regen- und Schneewasser nicht in Fäulnis geraten möge, so ist der Gipfel des Baums im Jahre 1669 mit einer kupfernen Haube, daran etliche Ausgüsse zum Ablauf

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