des Wassers sind, über und über bedeckt. Noch bis jetzt
sorget man fleißig, diese Linde wegen ihrer Seltenheit zu erhalten.
Um aber wieder auf das Lindenhaus zu kommen, so besteht das ganze Haus aus drei Stockwerken, in welchen die Zimmer mit häufigen Geweihen von verschiedenen Tieren ausgeputzt sind. Wie vorzüglich schön dieses Gebäude vor den anderen Häusern sei, kann man daraus schließen, weil alle vornehme fürstliche Personen
in demselben von Zeit zu Zeit abgetreten sind und hier logiert haben.
Vom Küchenhause.
Aus dem Hasenhaus gehet man im andern und dritten Geschoss in das Küchenhaus, welches den Namen von den zwei großen Hofküchen führt, die darinnen befindlich sind. Es ist gleichfalls drei Geschoss hoch und steht von außen mit einer Seite gegen Morgen und mit der andern gegen Mittag. Im andern Geschoss befindet sich ein
Vorsaal, welcher auch der einzige in diesem Hause ist.
Das Merkwürdige in selbigen ist unstreitig der große Speisesaal im dritten Geschoss, welcher auch die Hofstube genennt wird. Dieser Platz ist um und um, wie in den vorigen Häusern, mit Stuben, Kammern und Gemächern umgeben. Man findet überhaupt in diesem Hause 8 Stuben, 17 Kammern mit Kaminen und 4 Gewölbe. Unter selbigem sind 5 Keller. Wenn man in die Keller hinunter gehet, so erblickt man an der ersten Treppe zur rechten Hand einen Brunnen, welcher der alte Brunnen genennt wird und schon ehedem auf dem alten Schlosse
Schellenberg gewesen sein soll.
Im obern Teile des Speisesaals stehen an der Decke allerhand Gemälde mit Speisen, welche von dasigem Geschmacke zeigen und unfehlbar Hofhistorien sein mögen. Ich will nur etliche davon anführen. Als: Ein Mann mit einem Glase auf dem Kopfe und in beiden Händen eins, mit der Überschrift: Fritz nimmer nüchtern. Desgleichen: zwei Männer schlagen sich mit bloßen Degen, da der eine einen Hieb auf den Kopf bekommt; sie haben ein ganzes und zerbrochenes Glas vor sich; zwischen ihnen stellt sich ein Schiedsrichter ein, mit einem Sauspieß; unter ihnen sitzt ein
Löwe, mit der Beischrift:
Wir
schlingen den Wein ohn einiges Käuen,
Drum werden
wir grimmig, gleich den Läuen.
Ferner: Unten am Tische sitzt ein Mann im weißen Kleide, und hebt die Hände auf; unter
ihm sitzt ein Schaf, mit der Beischrift:
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