< zurückblättern Inhalt vorblättern >

Durch dich wollen sie allein durch den Vater Hilfe haben.

Heiliger Vater, Sohn und Heiland, Heiliger Geist, du Sohn und Licht,

Lass doch tausendfaches Glück allezeit ihr Herze laben,

Halte über dies Geschlecht, siehe es in Gnaden an,

Lasse die Posterität ewig bei den Sachsen prangen,

Lass Gerechtigkeit, Gesetze und was uns beglücken kann,

Nebst den frommen Studiis steten Platz bei uns erlangen.

Diesen Tempel weiht ein Fürste und Altar dir ewig ein,

Wort und Evangelium unverändert hier zu lehren,

Hier soll Leib und Blut des Herrn aller Seelen Speise sein,

Du wirst nur befestigen und uns deinen Schutz verehren.

Lieber Leser, der du siehest dieses Denkmal aufgebaut,

Stimme ein in unser Wünschen: Lebe wohl mit Gott vertraut!

 

 

          Von dem Hintergebäude.

 

            Von dem großen Schlosshofe gehet man durch das Mitteltor in das Hintergebäude. Es wird solches mehrenteils der Stallhof genennet, wegen der vielen Ställe, so man daselbst antrifft, und ist in selbiges die sogenannte Schösserei mit eingeschlossen. Der Amtmann hält sich allezeit in diesem Gebäude auf und hat in selbigem die Amtstube. Was die Lage dieses Gebäudes anbetrifft, so ist es gegen Mittag gerichtet und nur ein Stockwerk hoch, weil man mit selbigem die Aussicht des Schlosses nicht hat behindern wollen. (Jetzt ist es zweistöckig.)

            Gegenüber des Gerichtsamtsgebäudes sieht man in selbigem sechs unterschiedene Ställe an, in welchen füglich 145 Pferde stehen können. Sie sind schön gepflastert und lichte. Die Kornböden und die Bäckerei sind gleichfalls in dieses Gebäude eingeschlossen. Bei dem Eingange in selbiges durch das Mitteltor trifft man zwei mit Mauern eingeschlossene Plätze an, davon der zur Rechten der Zehrgarten, der zur Linken aber der Holzhof genennet wird. (Bäckerei ist nicht mehr.)

            Das Merkwürdigste in diesem Gebäude ist ganz unstreitig der Brunnen, der wegen seiner Tiefe und Kostbarkeit so bekannt ist. Es befindet sich selbiger mitten im Stallhofe und ist mit einem Hause überbaut, welches das Bornhaus genennet wird. Selbiges ist von Steinen aufgeführt und mit Schiefer gedeckt; durch das Dach hindurch ist aus dem Brunnen ein Windfang geführet, der sich oben in Gestalt einer Feuermauer unsern Augen darstellt.

            Was die innern Teile dieses Hauses betrifft, so befindet sich im untern Stock die Stallung für die zwei Bornochsen,

62

< zurückblättern Inhalt vorblättern >