herein zu führen angefangen worden, höher gelegen, denn das Schloss Schellenberg, dass es kein Zweifel sei, dass nicht solcher Quell auf
das Schloss zu bringen sei."
Hierauf wurden Paul Wiedemannen und Zacharias Tschochnern, beiden von Leipzig,
ingleichen Jacob Herteln von Elterlein folgender Gedingzettel gemacht:
"Es versprechen obbemeldete drei Röhrmeister, anstatt der bereits gelegten, neue Röhren eines Zolles weit, als ohngefähr 40 Schock 4elligte, darunter 16 Schock kieferne 5elligte zu bohren, zu schälen, legen und mit notwendigen Ständern zu fertigen. Ingleichen, dass die Röhren an beiden Ecken mit den alten Ringen gebunden und in der Mitte mit zwei Ziehbändern gefasset werden sollen; wie auch den Quell neben den Röhren von Neuem zu erheben; die Gräben auszufüttern, den Brunnen auszumauern, und solches Wasser auf den Schlossberg zu führen. Dafür
wurde ihnen 350 fl. [Florentin/Gulden] überhaupt versprochen."
Ob man nun gleich keine Mühe, Fleiß und Vorsicht sparte, so ging doch dieses Werk nicht so von statten, wie man wünschte. Die Röhren zersprangen, und die Röhrmeister, aus Furcht, keine Zeugen dieses misslungenen Werkes zu sein, ließen es unausgearbeitet liegen, und liefen, so zu reden, mit dem Wasser davon, ehe sie
solches auf das Schloss gebracht hatten.
Während dieses unglücklichen Baues erging von Kurfürst Augusto an Hieronymus Lottern und Urban Schmidten, den Amtschösser, im Jahre 1567 den 1. Dezember ein Befehl, sich mit dem Bergmeister Martin Planer zu bereden, dass er, wenn er sich auch gleich getraute, ein Röhrwasser auf den Schellenberg zu bringen, doch allen Fleiß anwenden solle, im künftigen Schlosse Augustusburg einen Brunnen 6 Ellen weit zu hauen und zu fertigen, damit selbiger, so viel möglich, noch vor der Fastenzeit zu Stande kommen möchte. Sie sollten sich auch vereinigen, an welchem Orte solcher neue Brunnen am füglichsten eingebracht und gesenket werden könne. Und wenn solcher gleich gefertiget wäre, so sollte doch auf den Frühling mit dem Röhrwasser angefangen werden. Im Fall es aber mit beiden Wassern nicht angehen wollte, sollten sie darauf bedacht sein, wie man durch eine Kunst, oder andere Mittel, Wasser hinauf bringen könne und sich nicht
daran hindern lassen.
Als man nun mit dem Röhrwasser bei Waldkirchen die Unmöglichkeiten einzusehen anfing und es in keinem Fall auf den Berg gebracht werden konnte, war man auf eine Wasserkunst bedacht, wodurch man den so mühsam gesuchten Zweck endlich zu
finden glaubte. Deswegen baute man am Flusse Zschopau
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