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tragen könne. Von da wird es durch Röhren und 8 messingene große Hähne in das außenstehende Wasserhaus und in die Badstuben, Küchen-Waschhäuser und Kellerei des Fürstenhauses, ja gar außerhalb desselben in den Bärengarten hinunter geleitet. In die bleiernen Kästen aber kann man auf den Boden am Brunnen durch eine Türe hinein sehen, und ist jeder von diesen Kästen 3 1/2 Elle lang, 3 1/4 Elle breit und 2 1/4 Elle tief.

            Das Brunnenseil, woran die zwei Eimer hängen, welche das Wasser schöpfen, ist über 300 Ellen lang, zwei Finger dick und von gutem Hanf gedreht. Alle Wochen wird auf diesem Brunnenhause dreimal getrieben, als: Montags, Mittwochs und Sonnabends, und jedes Mal ein Schock Eimer zur Notdurft derer, die auf dem Hintergebäude wohnen, herausgezogen. Anno 1722 wurde das frühere Bornhaus ganz erneuert, als auch die Schranken um den Brunnen samt den Ausgüssen neu aufgeführet worden. Weil nun dieser Brunnen durch eine so nützliche Verbesserung weit gangbarer zugerichtet worden, als er vorher gewesen, so können freilich jetzt in einer Stunde 18 bis 20 Eimer gefördert werden, da dieses vorher nicht wohl möglich war. Tavernier, dessen ich oben schon einmal gedacht, hat auf Kosten des damals schlechten Zustandes dieses Brunnens einen Fehler gemacht, und die Tiefe desselben über die Grenzen der Wahrheit auf eine fabelhafte Art ausgedehnet. Er schreibt: Überdies ist ein Brunnen in diesem Schlosse, welcher so tief ist, das man einen Eimer voll Wasser aus demselben zu schöpfen weniger nicht als eine halbe Stunde zubringen muss. Ein anderer Geschichtsschreiber, der jenen ganz ohnfehlbar ausgeschrieben hat, redet von diesem Brunnen fast eben auf die Art, dessen Worte folgende sind: Es ist so ein tiefer Brunnen in dem Schlosse, dass man zum wenigsten eine halbe Stunde haben muss, das Wasser heraus zu ziehen. Und wenn man in Höhe betrachtet, kann man sich nicht genugsam über die Kühnheit dessen verwundern, so dieses angegeben.

            Zum Schlusse will ich doch noch eines Vorfalls mit diesem Brunnen Erwähnung tun, der mir deswegen angeführt zu werden würdig scheint, weil er teils zu gegenwärtiger Materie gehört, teils sich selten begibt, oder sich wohl gar niemals wieder begeben wird. Anno 1651 den 28. August kam Kurfürst Johann Georg I. nebst dero Frau Gemahlin und allen Prinzen und Prinzessinnen samt Landgraf Friedrich zu Hessen und einer starken Begleitung von 1.000 Pferden auf die Hirschfeist auf unsere Augustusburg, und bleiben hier bis auf den 22. Oktober. Vor der Ankunft dieser hohen Personen stand das Wasser in dem Brunnen 35 Ellen hoch. Weil aber

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