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             Der Bärenfang ist von diesem Garten unterschieden, und ist oben an der Ecke des Gartens angebauet. Es war ein Gebäude ins Gevierte, auf welchem aber rings herum ein mit einem Ziegeldache bedeckter Gang war, auf welchem man herum gehen, und sowohl in den Fang, als Garten sehen konnte. Dieses Gebäude war zu dem Ende angelegt, damit man die Bären, wenn sie hergebracht wurden, aus dem Kasten hinein lassen, und aus demselben in den Kasten wieder eingefangen konnte.

            Der Bärengarten ist wegen etlicher unglücklicher Vorfälle merkwürdig, welche die darin befindlichen Bären zuwege gebracht haben. Anno 1681 den 1. Juli brachen zwei große Bären in diesem Garten durch die Mauer über dem Troge hinauf durch. Die Bärin fiel des Amtmanns Wolf Christoph Bitterlings Vieh, welches ein Mägdlein hinter dem Schlosse an Ställen hütete, an, verfolgete eine Kuh bis an den Buschgarten, riss sie nieder und verwundete sie am Maul und an der Brust. Zwei vorübergehende Bürger und Fleischer trieben sie mit Steinen davon ab, und wurde selbige noch den Abend im Garten wieder eingefangen. Der Bär hatte sich hinter dem Schlosse in Gottfried Wenzels Garten gelegt. Da man nun von dem Garten bis an das Luderhäuschen zur Seite des Waldes Jagdnetze ausgestellet, so wurde er mit Trommeln und großem Geschrei aus dem Garten gejagt und bis dahin getrieben. Weil ihm aber das Volk zu häufig auf den Hals kam, schlug er die Netze wieder, lief in den Wald, und kam in das Schmiedehaus zu Plaue, wo er dieselbe Nacht blieb, und des andern Tages in einem Kasten wieder eingefangen und in den Bärengarten gebracht wurde. Wie er nun an dem Orte, wo er zuerst durchgebrochen, wieder zu graben anfing, so wurde er auf Kurfürst Johann George II. Befehl nach Dresden geführt und daselbst gehetzet. (das Luderhäuschen befand sich oberhalb des neuen Lindner'schen Hauses.) - 1720 den 29. Dezember am Sonntage nach dem Christtage stieg mitten unter der Predigt ein Bär nicht weit vom Bärenfange über die Mauer, den etliche mutwillige Knaben mit Broteinwerfen an sich gelockt hatten. Dieses war um desto leichter möglich, weil teils die Mauer dazumal nur 5 Ellen hoch, und der Kalk meistens abgefallen war, dass also der Bär mit den Klauen leicht einhauen und herauf steigen konnte. Er ging hierauf nicht in den Wald, sondern erst vor das Schlosstor und dann in das nächst an dem Fahrwege des Schlossberges gelegene Haus, alwo er in dem Hausgärtchen durch das obere Fenster in die Stube hineinbrach, und daselbst 3 Kinder allein beisammen antraf. Das eine Mädchen entlief sogleich; das andere aber, Maria Sophia, von 10 1/2 Jahren

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