mit der Mauer fertig geworden. Was die Lage betrifft, so steht es mitten in dem Fischgarten, in einem viereckigen schönen großen Teich, auf einem eichenen Roste und Pfählen; der Teich selbst aber ist an den Ufern mit Bruchsteinen ausgemauert. Man gehet in selbiges auf 4 mit Schindeln bedeckte Brücken von Morgen, Mittag, Abend und Mitternacht, wovon aber alle bis auf eine gegen Mittag eingegangen. Die Gestalt des Hauses ist oval, und sind von den vier Ecken desselben sechseckige Türmchen angebaut, wovon jedes Fenster hat. Auf dem Hause selbst stehet ein niedriger sechseckiger Turm mit Schiefer
gedeckt.
Außer dem Hause sind daselbst 5 Fischhalter oder Teiche mit Ständern und Gerinnen. In dem großen Kreuzhalter steht eine sonderliche Art rot und schwarzsprenglicher Fische, welche wunderbar anzusehen sind. Sie werden Närflinge [Nerfling] genannt und sind ehemals aus Schlackenwerda [Schlackenwerth] hierher gebracht worden. Ohnerachtet sie nun in die 70 und noch mehrere Jahre darin gehalten worden, so haben sie doch selten gestrichen noch sich vermehret, als nur 1716 und zwar zum erstenmale etliche 100 Stück Brut gesetzet, wie denn auch solches im Jahre 1766 im Monat Juli geschehen, wovon eine Mantel Brut ist groß gezogen worden. Außer der Farbe findet man an diesem Fische nichts kostbares, das er
etwa vor andern Arten voraus haben sollte.
Auch wurden sehr große Forellen hier auf Kurfürstliche Kosten unterhalten, wozu die Fleischer von Zschopau und Oederan die Rindsleber liefern mussten. Ihre Größe war mit 5 bis 6 Pfund dergestalt bestimmt, dass man dabei nicht die Grenzen der Wahrscheinlichkeit überschreitet. Es ist auch ein Fischmeister hier gewesen, dessen Familie seit 200 Jahren hier blühet. Von dem Fischhause ist nur noch
wenig, von den Fischen aber seit längerer Zeit gar nichts mehr zu sehen.
Vom Zeugschuppen.
Dieses Gebäude liegt im Dorf Schellenberg und ist zu Aufbewahrung des Zeuges Wolfsjagd und kleinen Jagd angelegt. Es befindet sich in demselben der Wolfszeug und
Hasennetzen zur kleinen Jagd, nebst Bärenkästen zur Einfangung der Bären.
Die ältesten Wohngebäude Schellenbergs.
Von den alten Wohngebäuden sind nur noch wenige vorhanden. Im Jahre 1528 brannte die
ganze Stadt ab. Die
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