Adam Pflugbeil, Amtsfron; Martin Lehrer; Fleischer der Jüngere; Elias am Ende, Schumacher; Hans Fleischer der ältere und andere mehr, wurden von den Kroaten ermordet; die übrigen Einwohner flüchteten sich in den Wald und zwar in Kunnerstein, wo sich dieselben gegen 11 Wochen aufgehalten, wobei manche
Familie verhungerte, denn wer sich stehen ließ wurde ermordet.
Im Monat Dezember 1633 erhielt auch die Stadt eine Kompanie Reiter von Dittrich von Tauben seinem Regiment, welche bis zum 4. März da gelegen, wobei die armen
Einwohner noch fast um alles umgekommen.
Den 1. Februar 1637 wurde auch das Vorwerk, das jetzige Erbgericht, nebst 4 Bauerngütern zu Grünberg von den Schweden angezündet. Da nun das Elend groß war, erhielt doch Schellenberg mehrmals Schutzbriefe; einer unter andern
lautet:
Idem der Römisch Kaiser- und Königlichen Majestät und den Löblichen Mortin'schen Regiment zu Fuß, bestallter Obrist [Oberst] Leutnant und anjetzo Kommandant zu Chemnitz. Ich Hans Heinrich von und zu Schützen, füge aller Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestät Armeen zugetanen hohe und niedere Offizieren und gemeinen Soldaten zu Ross und zu Fuß nebst Anerbietung meiner nach Standes-Gebühr ganz willigen und freundlichen Diensten, hiermit zu wissen; denenjenigen aber, so meinen Kommando untergeben, bei Leibes- und Lebensstrafe ernstlich befehlende, dass sie das Städtlein Schellenberg nebst Schloss Augustusburg und dessen Einwohner Geist- und Weltliche, auch deroselben Güter, Vorwerke und Mühlen nebst allen, Weib, Kinder, Gesinde, Habe und Fahrnis kleinen und großen Vieh, ganzen Vermögen, noch alles andere wie das Nehmen haben mag in geringsten, nicht molestieren sondern defendieren, viel weniger mit eigentätiger Einquartierung, Plünderung und andere dergleichen Gewalt beleidigen oder kränken und diese Salvegarde keinerlei dass und was pratex. es beschehen möge, sondern gebührender maßen respektieren bei Vermeidung Ungelegenheit und erstre unausbleibende Strafe. Darnach sich ein jeder zu richten. Zu Urkund Ich solche eigenhändig unterschrieben und mit meinem
angebornen Insiegel bekräftiget.
Quartier
Chemnitz, den 16. Dezember 1634.
(L. S.)
Haus Heinrich von und zu Schützen.
Ob nicht dieser Herr von Schütz ein Sohn von jenem Herrn von Schütz ist, welcher 1601 auf dem Kirchhof begraben wurde, und dessen Leichenstein jetzt auf dem
Pfaffstein
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