unter den schattigen Bäumen liegt, wo so mancher seine Ruhe
pflegt, ist wohl nicht zu bezweifeln.
Im Jahre 1639 haben der Major Ernst Ludwig Schönherr auf eine Woche Salvegardegebühr 8 Taler und dem Fahnjunker nebst seinen Knecht, so als Salvegarde hier gelegen, auf eine Woche 6 Taler und 4 Taler Zehrungskosten im Gasthofe geben müssen;
wahrscheinlich im Gasthof zum Hirsch.
Schon früher waren zwei Schlosswächter, wovon jeder wöchentlich 1 Taler erhielt. Diese Wächter waren Hans Dorn und George Ulbricht. 1676 hat aber Johann Georg II. die Wächter entlassen und an deren Stelle eine Korporalschaft Soldaten unter dem Korporal Hans George von Spieß, von des Obersten Wachmeisters Herrn Johann Bernhard von Toppau Kompanie aus Chemnitz, das Schloss zu bewachen, hierher in die Garnison legen lassen, welche die Corp. de Garde unter dem vordern Tore in des Amtsfron Stube hatten, und vor demselben Tore und dem hintern Tore im Schilderhäuschen Schildwache standen und bei den Bürgern in Quartier lagen. Nachdem nun diese Garnison 5 Jahre gestanden, wurden 1681 den 9. April auf Kurfürst Georg III. Befehl, die Soldaten allesamt unter dem Korporal Philipp Welner wieder abgeführet und die alten und vorigen Schlosswächter wieder angenommen; auch jetzt noch besorgen zwei Wächter die Schlosswache, Carl
Gotthold Lange und August Böttger.
1682 den 22. August hielt auch der Kurfürst Georg III. Musterung über 800 Mann Infanterie auf dem Kronhübel unter dem Jägerhof; den 23. über 600 Mann Reiter bei den vier Teichen [Die Teiche östlich von Augustusburg]; den 24., als am Johannisfeste, wohnte der Kurfürst dem Gottesdienst in der Schlosskirche bei,
worüber alles erfreut war.
1683 den 23. Juli wurden im Amte Augustusburg 50 Stück Pferde und 25 Knechte ausgehoben, weil die Türkei Österreich den Krieg erklärt hatte und wo auch ein türkischer Großvisier mit über 200.000 Mann, inklusive der Janitscharen, die Kaiserstadt
Wien bedrohte.
Dieses muss fast für ganz Deutschland eine außerordentliche Angst und Not gewesen sein. Die türkische Armee belagerte Wien und verheerte alles was darum lag. Die kaiserliche Armee bestand nur aus 60.000 Mann und so musste der Kaiser Leopold auf fremde Hilfe rechnen. Polen stellte 40.000 und andere deutsche Fürsten taten ein Gleiches. Der Kaiser Leopold hielt es nicht für ratsam länger in Wien zu bleiben, sondern ging den 27. Juni mit seiner Gemahlin und jungen Herrschaft
nach Linz, wo auch noch in einer Nacht sich 60.000
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