nach Leipzig ausgeschrieben, wo die deputierten Landesstände aus dem Kurfürstentum, bei 200 Taler Strafe, wie auch ein jeder Landestand von seinem Kreis noch besonders mit einer schriftlichen Vollmacht versehen sein
musste.
Den 17.Januar kam ein preußischer Leutnant mit einem Fourier, welche von Dresden waren, allhier in das Lehngericht und brachten zwei sächsische Deserteure, der eine aus dem Lichtenwalder, der andere aus dem Chemnitzer Amte gebürtig, welche sogleich in die Fronfeste gebracht wurden, den Tag darauf aber durch den Amts-Landrichter und 4 Mann von der Bürgerschaft nach Freiberg und von da nach Dresden gebracht werden sollten, nach Anordnung des preußischen Offiziers, worauf auf Verlangen desselben der Herr Amtmann sich herunter in das Lehngericht begeben musste, da er denn den Amtslandrichter und Amtsfron mit
Instruktion in das Amtsdorf Hennersdorf verlangte.
Den 4. Februar nachmittags war ein preußischer Offizier, nebst dessen Bedienten, zu Pferde, an dem bei uns sogenannten Hofgarten, in dem tiefen frisch gefallenen Schnee, welcher an manchem Orte zu 5 bis 6 Ellen hoch lag, versunken; da sich denn der Offizier herausgearbeitet, in unsere Stadt gekommen und grausam räsoniert hat, wurden sogleich etliche von der Bürgerschaft hinunter geschickt,
welche die Pferde herausschaffen mussten.
Den 13. Februar hat auf Ordre des preußischen Major, welcher in Oederan in Quartier lag, das Amt Augustusburg Betten liefern müssen, wozu Stadt Schellenberg ein
Gebette Betten, überzogen, mit Kissen, Pfiel und Tuch geliefert hat.
Den 15. Februar entstand ein großer Tumult in der Stadt Oederan, weil von den Preußen Niemand, sowohl von der Bürgerschaft, als auch sonst Jemand, weder aus- noch eingelassen wurde; das Kommando Husaren hatte die Stadt umzogen, alle 4 Kompanien waren aufgestellt und die Ratsherren wurden auf das Rathaus beschieden, da denn von dem preußischen General der Vortrag getan. Die Kaiserin von Russland, der König von Frankreich waren in des Königs von Preußen Erblanden eingefallen, ruinierten alles und verlangten auch den Eid der Treue
von dem eroberten Lande. So stand es also mit seiner Majestät von Preußen.
Den 16.
Februar waren die Amtsleute des Erzgebirgischen
Kreises in das Kreis-Amt Freiberg beschieden worden.
Den 17. Februar kamen 6 Mann Preußen mit einem Unteroffizier von Freiberg hierher in die Amts-Steuereinnahme zur Exekution, um die von dem verwichenen 1757 Jahre
noch
|