Den 9. Mai wurden besagte Schockgelder in Stadt Schellenberg eingenommen, und der größte Teil davon ist eingebracht worden, jedoch ist die Exekution von der Amtsteuer-Einnahme schon zweimal deswegen herumgegangen, als den 5., 6. und 8. Mai, wofür ein jeder Restante 4 bis 6 Pfennige Exekutionsgebühren hat geben müssen. Auf den Amtsdorfschaften aber sind die hier verpflichteten Amts-Land und Gerichtsschöppen von der Amtssteuer-Einnahme auf Exekution ausgesandt worden, und nach ihrer Instruktion täglich mit 16 Gute-Groschen Exekutionsgebühren
angewiesen worden, ein jeder in ein besonderes Dorf.
Den 17. Mai marschierten die preußischen Soldaten aus den Städten Zschopau, Chemnitz, Oederan hinaus nach Zwickau und Plauen in ein Lager, gegen die dort zusammengezogene Reichs-Armee, aber bei Freiberg, bei den sogenannten Heiligen 3 Kreuzen, war auch ein Lager; da campierten noch etliche Tausend Mann Preußen mit der Artillerie. Es ist auch unbeschreiblich, was für Spannung und Fuhren im Amte Augustusburg getan worden sind; die Not war recht groß, desgleichen auch
mit den schweren Geldabgaben.
Den 20. Mai kam ein Kommando österreichischer Husaren von 14 Mann nach Stadt Schellenberg, sich zu erkundigen, ob Preußen hier ständen. Es wurde zwar keiner Person von
ihnen etwas zu Leide getan, aber was sie verzehrten wurde nicht bezahlt.
Den 22. Mai ist ein starkes Kommando österreichischer Husaren nach Zschopau gekommen und 26 Zimmerleute mitgebracht, um alles, was die Preußen und spanischen Reiter an Palisaden haben aufsetzen lassen, einzuhauen und alles zu ruinieren, sind aber
auch selbigen Tages noch wieder nach Marienberg hinauf.
In dem Amte Wolkenstein schreiben die Österreicher Lieferungen aus an Brot, Fleisch, Hafer, Heu und Stroh, bei angedrohter Exekution. Die Betten, welche in unserer Stadt Schellenberg bei Einrückung der preußischen Truppen nach Oederan geliefert worden sind, kamen wieder zurück, aber in einem ganz schlechten Zustand, und
auch nicht alle, denn es hatte fast niemand das Seinige wieder bekommen.
Den 31. Mai rückten etliche Regimenter Preußen bei Zschopau in ein Lager, es gingen auch preußische Füsiliere herum und besahen die Wege von Oederan nach Zschopau, wo
man am ersten mit dem großen Geschütz fortzukommen wäre.
Den 3. Juni ward die Bürgerschaft in das Lehngericht gefordert, da denn erstens vorgebracht
wurde, dass Befehl ergangen
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